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Butter Pixabay

Aldi senkt den Butterpreis

Datum: 05.09.2020Quelle: Vocht

Eigentlich hätte die Branche nach den fundamentalen Daten eine Preiserhöhung bei Butter erwartet. Nach der letzten Preisanpassung am 3.7.20 für geformte Butter, 250g von € 1,39 auf € 1,45, hat Aldi am 4.9.20 den EVP für Preiseinstieg und Milchstreichfett reduziert und zwar von € 1,45 auf 1,39. An der Kasse berechnet werden € 1,35 nach Abzug von 3% Rabatt. Dies ist die 6. Preisveränderung bei Butter in diesem Jahr. Die Notierungen für Butter sind seit der letzten Preiserhöhung um 7,1 % gestiegen. Nun Rohmilch ist im August leicht von 30,1 auf 29,9 Cent per Liter gesunken.

Ausschlaggebend für die nicht marktkonforme Preisreduzierung dürften die Superangebote bei den Buttermarken in den letzten Wochen sein, die mit € 1,15, 1,25, 1,26, 1,27, 1,29, 1,33, 1,35 noch jeweils unter dem Preiseinstieg von Aldi lagen. Auffällig ist auch, dass bei den Marken verstärkt das 400 g Format angeboten wird und da liegen die EVP auf 250 g gerechnet noch unter den genannten Superpreisen. Den Markenherstellern sei hier nicht unterstellt, dass sie ihre Marken verramschen wollen. Den Aktionspreis legt grundsätzlich der Handel fest. Die Aktionspreise liegen auch nicht unter Einstand, dafür sorgt ein Gesetz.

Nun, die Molkereien stehen unmittelbar vor weiteren Preisgesprächen, d.h. der Kontraktzeitraum für Handelsmarken ab November 2020 bis Ende April 2021 wird demnächst verhandelt. Nachdem die MwSt.-Reduzierung im Dezember 2020 ausläuft und keine Verlängerung von seitens der Bundesregierung geplant ist, stellt sich die Frage wegen des enormen administrativen Aufwandes, der mit Kosten verbunden ist, ob der aktuelle Kontraktzeitraum erstmals nicht bis Ende 2020 verlängert wird. Dies ergäbe dann einen verkürzten Kontraktzeitraum für Handelsmarken von Januar 2021 bis Ende April 2020. Es wäre sicher sinnvoll, darüber nachzudenken.

Die Reduzierung der MwSt. war zwar gut gemeint und hat im LEH zu günstigeren EVP geführt, hier wurden richtige Preisschlachten geführt und es ist deshalb die Frage zu stellen, wie dies 2021 weitergehen soll. Möglicherweise zu Lasten der Industrie bzw. der Molkereien.

Es ist davon auszugehen, dass die Handelswettbewerber die aktuelle Preisanpassung bei Aldi unmittelbar nachvollziehen werden.

 

Abb.: pixabay

Rudolf Vocht

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