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“Auf einem unberechenbaren Markt den Fokus nicht verlieren”

Datum: 2015-08-31 07:00:00Quelle: Arla Foods

Die weltweit sinkenden Milchpreise haben sich im ersten Halbjahr 2015 bei Arla Foods bemerkbar gemacht. Die Genossenschaftsmitglieder von Arla durchleben eine schwierige Phase. Durch das Mengenwachstum bei Markenprodukten und eine strenge Kostenkontrolle konnte sich Arla auf dem stark unter Druck stehenden Weltmarkt relativ gut behaupten.

Der Abwärtstrend der weltweiten Milchpreise wirkt sich auf den Umsatz und den Milchabnahmepreis von Arla aus. Der Gesamtumsatz von Arla sank um 3,8 Prozent auf 5,13 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2015 (von 5,33 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2014). Der Milchabnahmepreis lag bei 33,8 Eurocent/Kilogramm Milch (im Vergleich zu 41,7 Eurocent/Kilogramm Milch 2014).

Seitdem im letzten Jahr die chinesischen Rohstoffimporte stagnierten und Russland das Embargo für Milchprodukte aus der EU ausrief, stehen die Milchpreise weltweit stark unter Druck. Gleichzeitig ist in Europa die Milchproduktion nach dem Wegfall der EU-Milchquoten am 1. April leicht gestiegen. Aber auch Neuseeland und die USA haben einen Produktionsanstieg zu verzeichnen.

Seit Beginn des Jahres 2014 ist der globale Rohstoffpreis für Vollmilchpulver um 53,1 Prozent gesunken, sodass das aktuelle Preisniveau dem von 2009 entspricht. Die Herausforderungen der ersten Jahreshälfte kamen nicht unerwartet, allerdings ist das weltweite Preisniveau auf ein nicht absehbares Tief gefallen.

„Unser Umsatz entspricht dem, was wir für die erste Hälfte 2015 erwartet haben. Wir konnten die Auswirkungen der schlechten Marktlage abschwächen, indem wir die gestiegenen Milchmengen für Einzelhandels- und Markenprodukte verwendet haben. Dadurch konnte die Menge an Milch, die für weniger profitable Basisprodukte eingesetzt wurde, stark reduziert werden. Wir tun unser Bestes, um die Auswirkungen der allgemeinen Weltmarktlage zu minimieren. Aber wir können leider nicht ändern, dass die Situation für unsere Genossenschaftsmitglieder äußerst angespannt bleibt“, erklärt Peder Tuborgh, CEO von Arla Foods.

„2015 entwickelt sich zu einem sehr schwierigen Jahr für die Milchbauern – sowohl bei Arla als auch anderswo. Die aktuellen Einnahmen können die Kosten der Milchproduktion nicht decken, was die Lage für uns Landwirte und unsere einzelnen Betriebe sehr schwer macht. Im letzten Jahr hat sich Arla stark darauf konzentriert, die Marktsituation abzufedern, ohne dabei die eigene Marktposition zu schädigen. Daran lässt sich erkennen, dass wir uns für die richtige Strategie entschieden haben. Aber keine Strategie kann den derzeitigen weltweiten Markteinbruch ausgleichen“, betont Åke Hantoft, Vorsitzender von Arla Foods.

Strenge Kostenkontrolle

Arlas langfristige Fokussierung auf Effizienz und Kostenkontrolle trägt dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens aufrechtzuerhalten.

„Wenn unsere Mitglieder schwierige Zeiten durchleben, ist es für uns enorm wichtig, unsere Kosten fest im Griff zu haben. Daher haben wir unsere Investitionen um 30 Prozent reduziert. Wir werden unsere Organisation weiterhin konsequent straffen und die Kosten streng kontrollieren. Unser ehrgeiziges Ziel ist es bis Ende 2015 Gesamteinsparungen von 330 Mio. Euro im Vergleich zu 2012 zu erreichen. Mit Hilfe unserer Kostenprogramme sind wir schon auf einem guten Weg dorthin“, unterstreicht Peder Tuborgh.

Mehr Milch für Markenprodukte

Der Abwärtstrend auf dem weltweiten Rohstoffmarkt, die steigenden Milchmengen und der unter hohem Druck stehende Milchabnahmepreis untermauern den Stellenwert, den der Aufbau starker Marken und der Verkauf großer Mengen in profitablen Einzelhandelssegmenten für uns haben.

Im ersten Halbjahr 2015 erzielte Arla ein mengenbasiertes Umsatzwachstum der drei globalen Marken Arla®, Lurpak® und Castello® von 2,4 Prozent.

„Obwohl die an uns gelieferte Milchmenge um 7 Prozent gestiegen ist, konnten wir unseren Handelsanteil in der Branche bei 20 bis 22 Prozent halten und gleichzeitig mehr Milch für Einzelhandelsmarken und Gastronomieprodukte einsetzen. Insbesondere Lurpak entwickelt sich gut und verzeichnet steigende Marktanteile und Verkaufszahlen für Kernmärkte in Europa, dem Nahen Osten und Lateinamerika. Wir müssen das Wachstum unserer drei globalen Marken erheblich steigern, wie wir es in unserer Strategie beschlossen haben. In Bezug auf das mengenbasierte Umsatzwachstum liegt unser Ziel bei 3 bis 5 Prozent für das Jahr 2015“, so Peder Tuborgh.

Wachstum außerhalb der EU

Ein wichtiger Bestandteil von Arlas Strategie liegt darin, das Wachstum außerhalb unserer europäischen Kernmärkte zu beschleunigen.

„Mit Ausnahme von Russland, das noch immer keine Qualitätsprodukte aus der EU importiert, läuft unser Geschäft in den Kernmärkten außerhalb der EU wie geplant. In China wird sich der Verkauf unserer Markenprodukte in diesem Jahr verdoppeln und unser mengenbasiertes Umsatzwachstum im Nahen Osten und in Afrika liegt bei starken 15 Prozent, was dazu beiträgt, dass unser internationales Geschäft äußerst profitabel ist“, erläutert Peder Tuborgh.

Erwartungen für das Gesamtjahr

Arlas Gewinn beläuft sich in der ersten Jahreshälfte auf 2,3 Prozent des Umsatzes unseres Unternehmens. Für das Gesamtjahr wird allerdings ein Gewinn im Bereich von 2,7 bis 3,0 Prozent erwartet. Der erwartete Umsatz für das Gesamtjahr liegt bei 10,2 bis 10,3 Milliarden Euro.

„Selten war die globale Milchwirtschaft so unvorhersehbar wie heute und wie bereits erwartet, stellt uns das Jahr 2015 leider vor große Herausforderungen. Langfristig gesehen gehen wir davon aus, dass sich der Markt wieder erholen wird und bis dahin konzentrieren wir uns weiterhin auf unsere strategische Agenda“, erklärt Tuborgh.

 

Moproweb / moproweb

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