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Ausblick 2023

Datum: 01.12.2022Quelle: Fachverband der Gewürzindustrie

Corona-Pandemie, gestörte Lieferketten, Ukraine-Krieg: Die Auswirkungen sind gerade in der Gewürzindustrie massiv spürbar. Die Kosten entlang der Lieferketten steigen in allen Teilbereichen enorm an. Waren die Rohgewürze in diesem Jahr einigermaßen verfügbar, so stellt sich für die Branche schon jetzt die Frage nach den Warenmengen für das Jahr 2023.

Es herrscht derzeit eine gesamtwirtschaftliche Krisensituation, die es so noch nie gab: Verknappungen von Düngemitteln und Rohwaren, gestörte Lieferketten, lange Lieferzeiten, Lieferausfälle, verspätete Container, extreme Kostenexplosion bei Transport und Rohstoffen, steigende Kosten für Verpackungsmaterialien – nun auch noch enorm steigende Energiekosten. Jeder einzelne Aspekt bringt die wirtschaftliche Produktionskette ins Wanken – nun muss die Gewürzindustrie mit einer Vielzahl von Krisen-Faktoren zurechtkommen. Die Folge: Eine verschärfte Situation für die Branche, da eine Verknappung an Rohwaren entsteht, die sich in den steigenden Rohstoffpreisen widerspiegelt. Es gibt herausfordernde Preiserhöhungen auf dem Markt und fast chaotische Verhältnisse bei der Rohwarenbeschaffung.

Steigende Energiekosten in der Gewürzindustrie

Die gegenwärtige Unsicherheit hinsichtlich der Preisentwicklung für Strom und Gas stellt die gesamte deutsche Wirtschaft und damit auch die Gewürzindustrie vor große Herausforderungen und erfordert eine vorausschauende Planung, die sowohl die eigene Produktion als auch die Vorstufen (z.B. Versorgung mit Primär- und Sekundärverpackungen aus energieintensiver Herstellung) betrifft.

Die steigenden Energiekosten belasten auch die Unternehmen der Gewürzindustrie stark, zumal wichtige Prozesse, z.B. die schonende Entkeimung oder Trocknung von Gewürzen sowie das Vermahlen und Mischen energieintensiv sind. Auch wenn sich der Energiemarkt aktuell etwas entspannt und die Kosten leicht sinken, bleiben diese Kosten für Unternehmen in den nächsten Monaten dennoch unkalkulierbar.

Status Quo: Aktuelle Nachfrage und Ausblick

Bei all den negativen Aspekten der Pandemie, wie z.B. Einschränkungen durch Lockdowns, wurde die Nachfrage nach Gewürzen in den deutschen Haushalten durch den verstärkten Aufenthalt zuhause angekurbelt: Verbraucherinnen und Verbraucher haben deutlich häufiger zuhause gekocht und neue Geschmäcker für sich entdeckt. Damit ist der Absatz der Gewürze im Lebensmitteleinzelhandel insgesamt spürbar angestiegen. Von diesen Entwicklungen profitierte die Branche bis zum Ende des ersten Quartals 2021. Allerdings verkehrt sich gegenwärtig diese Situation ins Gegenteil.

Im Industriegeschäft zeigt sich aber, dass insbesondere auf der Beschaffungsseite das Stresslevel stark gestiegen ist: Sowohl die Coronapandemie als auch der Ukraine-Krieg haben dazu geführt, dass das Kaufverhalten der Großkunden anders als früher weniger planbar geworden ist – z.B. bedingt durch Hamsterkäufe, Sparmaßnahmen oder Geschäftsaufgaben. Hinzu kommt noch Personalknappheit oder -ausfall durch Corona sowie Personalverschiebungen, um auf die geänderten Bedingungen zu reagieren.

Der Blick der Gewürzhersteller geht derzeit in die Zukunft: Wie werden sich einerseits die wirtschaftlichen Umstände auf die Produktion auswirken und wird es 2023 genügend Rohgewürze und Kräuter für den Weltmarkt geben? Gewürze und Kräuter sind Naturprodukte und wachsen meist in fernen Ländern, in denen sie die besten Anbaubedingungen haben. Die Rohstoffe wachsen aber nicht schneller, nur weil sich die Nachfrage ändert. Zum anderen ist auch die Gewürzindustrie von den weltweiten Herausforderungen wie etwa dem Klimawandel und Einschränkungen entlang der Lieferketten betroffen. Die Beschaffung von Rohstoffen in ausreichender Qualität und Menge ist – heute mehr denn je – für die Unternehmen der Gewürzindustrie problematisch und von höchster Relevanz.

 

Roland Sossna / moproweb

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