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BMI berichtet über 2019

Datum: 22.06.2020Quelle: molkerei-industrie / BMI

 

Die BMI berichtete soeben auf einer online-Pressekonferenz über das Geschäftsjahr 2019. I, Foto von links: Benjamin Zaremba, Marketing BMI, Vertriebsvorstand Winfried Meier, Vorstandsvorsitzender Dr. Thomas Obersojer, Aufsichtsratsvorsitzender Heinz Saalfrank

 

 

Für 2019 meldet die BMI einen Umsatzanstieg von 9,2% oder 55 Mio. € auf 653 Mio. €. Dr. Thomas Obersojer, Vorstandsvorsitzender der BM, erklärte soeben auf einer online-Pressekonferenz: „Wir konnten in allen unseren drei Sparten – Ingredients, Frischprodukte und Käse – wichtige Impulse im Markt setzen und unsere hohe Biokompetenz nutzen.“

Wichtigster Wachstumstreiber war im abgelaufenen Geschäftsjahr die Sparte Ingredients (Vertriebsgeschäftsführer WinfriedMeier: Die DNA der BMI) mit einem Plus von 24,7 %, im Wesentlichen getrieben durch den Verkauf von Bio-Laktose und -Molkenderivaten vor allem an Hersteller von Babynahrung (Bioprodukte und -derivate legten im Absatz um 21,4% auf 23.800 t zu, Biolactose wuchs sogar um 58%) sowie einem florierenden Auslandsgeschäft. So liegt die Exportquote dieser Sparte mittlerweile bei 67,2 %. Einen Dämpfer erhielt das Geschäft mit Molkenpulver im zweiten Halbjahr bedingt durch den Nachfrage-Einbruch aus China aufgrund der Schweinepest.

 

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Frische

Speziell in der Frische setzt die BMI Themen wie Mehrwegglas, Regionalität sowie Produkte für spezielle ethnische Zielgruppen, die allesamt zu der positiven Entwicklung auch bei Absatz (plus 4,9 %) und Produktion (plus 4,5 %) beitrugen. Den Anteil von Ethnoprodukten in der Frische beziffert Meier mit einem Drittel bis 40%.

Mit einem Absatzplus von 3 % entwickelte sich der Frischebereich insgesamt zufriedenstellend; Wachstum wurde u. a. durch gute Verkaufszahlen bei Bio-Produkten für Handelsmarken und Quark erzielt sowie durch die Sortimentserweiterung bei der Regionalmarke Frankenland um Bio-Artikel. Aufgrund der Preisrückgänge vor allem bei Butter, Sahne und Magerquark lag der Umsatz in dieser Sparte unter dem Strich um 2,7 % unter dem des Vorjahres. Den Absatz von Milch in der Mehrwegglasflasche konnte die BMI 2019 um 38% auf 14,6 Mio. Einheiten steigern, die Regionalmarken legten um 23% auf 20,3 Mio. kg zu.

Als eine der ersten Molkereien überhaupt wird die BMI demnächst Frischmilch auf den Markt bringen, die das Tierschutzlabel ** trägt und damit den sehr hohen Anforderungen des Deutschen Tierschutzbundes entspricht. Den Start machen zwei Erzeugerhöfe, mit weiteren ist das Unternehmen im Gespräch für eine mögliche Umstellung.

 

 

Foto: Engel & Zimmermann

 

 

Käse

Gute Verkaufszahlen vor allem bei Mozzarella im LEH und Discount sorgten in der Geschäftseinheit Käse für einen Ab- und Umsatzanstieg von 8,6 % bzw. 8,4 %. Die hohen Erwartungen u. a. an Cheddar indes erfüllten sich noch nicht: Hier drückten die Unsicherheiten im Zuge des Brexits massiv auf den europäischen Cheddarpreis.

 

Mit einem Volumen von 37,4 Mio. € bewegte sich die Investitionstätigkeit im abgelaufenen Geschäftsjahr auf hohem Niveau. Dabei erwiesen sich die Fertigstellung der neuen 35.000-t-Hartkäserei in Jessen sowie weitere Baumaßnahmen am Standort als Herausforderungen. Unter anderem die verzögerte Inbetriebnahme der Hartkäserei und des Hochregallagers hatten für beträchtliche Mehrkosten gesorgt, die das2019er Ergebnis belasteten. Durch Effizienzsteigerungen und Finanzierung auf Kosten der Liquidität konnten die Mehrkosten in Jessen so weit abgefedert werden, dass sie nicht auf die Bilanz durchschlugen.

 

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Rohstoff

Insgesamt erfasste die BMI von eigenen Liefergruppierungen 793 Mio. kg Rohmilch. Inklusive Zukauf wurden 895,8 Mio. kg Rohmilch und 2,1 Mrd. kg Molkenrohstoffe in den BMI-Werken angenommen. Während damit die Eigenanlieferung an Rohmilch nur geringfügig um 0,7 % stieg, lieferten die Sekundärrohstoffpartner 2 % mehr Molke. Auch der externe Zukauf erhöhte sich, nicht zuletzt durch den gestiegenen Milchbedarf von Jessen, so dass die Werke in Summe 2,6 % mehr Rohstoff verarbeiten konnten. Am stärksten stieg das Biomilch-Aufkommen mit über 20,1 %.

 

Milchpreis

Im Geschäftsjahr 2019 zahlte die BMI für Standardmilch (4,2 % Fett, 3,4 % Eiweiß) im Durchschnitt über alle Milchsorten 34,87 Euro je 100 kg; bei Bioqualität wurde im Durchschnitt 47,92 Euro je 100 kg erzielt. Damit lagen die Auszahlungspreise nur knapp unter dem Branchendurchschnitt, allerdings um zwei Cent unter dem von Nordbayern. In der Folge kam es zu Kündigungen in einem Volumen von 140 Mio. kg, die allerdings erst mit zwei Jahren Frist zum Jahreswechsel wirksam werden. Wie Obersojer erklärte, wird die BMI über einen höheren Milchpreis alles daransetzen, dass Kündigungen zurückgenommen werden.

Bereits im Herbst vergangenen Jahres wurde ein Programm zur Reorganisation und Verbesserung der Leistungsfähigkeit aufgesetzt, das erste wichtige Erfolge zeigt. Vorstand Winfried Meier: „Die BMI hat die Erfahrung und das Know-how, um die Herausforderungen auf dem Milchmarkt erfolgreich zu meistern. Jetzt gilt es, diese Stärken zu mobilisieren und mit vereinten Kräften die BMI fit zu machen – für die Zukunft der Landwirte ebenso wie für die Zukunft des Unternehmens.“

 

Jessen

Die Fertigstellung und Inbetriebnahme der neuen Hartkäserei und des Hochregallagers in Jessen sowie des dortigen ERP sind ein wichtiger Baustein innerhalb der Strategie der BMI. Seit April wird die Zielleistung von 100t/d zuverlässig erreicht, so dass der Standort nun auf einen Jahresdurchsatz von 500 Mio. kg kommt. Obersojer: „Wir sind überzeugt, Jessen zu einem führenden Käsestandort nicht nur innerhalb der BMI, sondern im europäischen Markt zu machen.“

 

Corona und Prognose

Als Molkerei mit einem starken Umsatz- und Exportanteil beim Außer-Haus-Konsumwurde litt das Geschäft der BMI durch die Corona-Pandemie: zwischenzeitlich kam ein Großteil des Absatzes mit Frischeprodukten und Käse fast völlig zum Erliegen; Preise brachen extrem ein; mehrere Werke hatten kaum noch Aufträge. Diese Situation konnte durch die deutlich gestiegene Nachfrage im Lebensmitteleinzelhandel nur bedingt kompensiert werden. Seit Mitte Mai erholen sich die beiden Geschäftsbereiche Frische und Käse zügig, erklärte Meier. Bei allen Unsicherheiten geht die BMI von einer Umsatzsteigerung gegen 700 Mio. € für das Gesamtjahr aus.

 

BMI im Überblick

29 Mitglieder

1150 Milchlieferanten

Umsatz 653 Mio. Euro (2019)

Wirtschaftliches Eigenkapital 80,3 Mio. Euro (2019), EK-Quote: 39,6 Prozent

Investitionen 37,4 Mio. Euro (2019)

Exportquote 48 Prozent

Roland Sossna / moproweb

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