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DRV berichtet über 2020

Datum: 31.03.2021Quelle: DRV

Der Milchmarkt war 2020 durch die Corona-Pandemie geprägt: Während die Nachfrage des Lebensmitteleinzelhandels stark anstieg, brach der Absatz im Großverbraucherbereich, Außer-Haus-Verzehr und in Italien kurzfristig massiv ein. Die Molkereigenossenschaften waren durch diese differenzierten Entwicklungen sehr unterschiedlich betroffen. Während eine Gruppe von Molkereigenossenschaften zur Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung einen hohen Milchbedarf hatte, sahen sich andere mit Absatzproblemen und wegbrechenden Umsätzen konfrontiert. Der Milchpreis zeichnete die Entwicklung nach. Im Jahresdurchschnitt lag er für konventionelle Milch mit 4 Prozent Fett bei 32,84 Cent pro Kilogramm, was einem Rückgang um 2,6 Prozent zum Vorjahr entspricht, berichtet der Deutsche Raiffeisenverband DRV.

 

„Das politische und gesellschaftliche Umfeld, in dem sich unsere genossenschaftlich orientierten Mitgliedsunternehmen bewegen, wird zunehmend herausfordernder“, stellt der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) Franz-Josef Holzenkamp fest. Der DRV begrüßt die zügige Umsetzung der UTP-Richtlinie in nationales Recht. Zur Stärkung des fairen Wettbewerbs sei es positiv, dass der nationale Gesetzgeber über den europäischen Ansatz hinaus weitere Verbote als nicht verhandelbar regeln will und damit aus zwei weiteren grauen schwarze Verbote werden. Der DRV setzt sich jedoch im noch laufenden Gesetzgebungsverfahren für weitere zentrale Anpassungen im nationalen Recht ein. „Faire Handelsbedingungen müssen für alle gelten. Deshalb sollten die Umsatzstaffeln wegfallen. Alternativ fordern wir, dass die besondere Rolle, die von landwirtschaftlichen Erzeugern getragene Unternehmen für unser Wirtschaftssystem haben, anerkannt wird“, sagt Holzenkamp. Um den Schutz von Ross und Reiter zu verbessern, setzt sich der DRV für die Beweislastumkehr beziehungsweise eine widerlegbare Vermutung ein. Zudem ist es nötig, dass eine zeitnahe Evaluierung der Vorschriften im Gesetz verankert wird.

 

Lieferkettengesetz auf europäischer Ebene gestalten

Unverständnis zeigt Holzenkamp für den Sonderweg, den Deutschland beim Lieferkettengesetz eingeschlagen hat, während auf europäischer Ebene ebenfalls darüber verhandelt wird: „Wir setzen uns für eine europäische, wenn nicht sogar globale Lösung ein, um ein global level playing field zu erreichen. Andernfalls würde die Verantwortung einseitig an die deutsche Wirtschaft abgegeben.“ In Deutschland gibt es lt. DRV  bereits gut funktionierende Qualitäts- und Zertifizierungssysteme mit hohen ökologischen und sozialen Standards. Dies wird jedoch bisher im Gesetzentwurf nicht berücksichtigt. Holzenkamp: „Es ist dringend notwendig, dass dieses Potential anerkannt und ausgeschöpft wird.“ Darüber hinaus fordert der DRV, dass die zivilrechtliche Haftung nicht ausgeweitet wird, da andernfalls Folgen auf die Außenwirtschaftsaktivitäten deutscher Unternehmen zu befürchten sind.

 

 

Roland Sossna

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