Das am 18. Juli 2016 lancierte EU-Mengenreduktionsprogramm sei ein Erfolg für den Milchmarkt gewesen. Es habe sich gezeigt, dass bereits geringe Reduktionsmengen einen großen Effekt auf die Erzeugerpreise haben, so das European Milk Board (EMB) unter Berufung auf eine Studie von A. Fink-Keßler und A. Trouvé. Diese Studie soll Folgendes herausgefunden haben:
• Freiwilliger Lieferverzicht war großer Erfolg: mit geringer Reduzierung der Liefermenge wurde großer Preis-Effekt erzielt;
• unmittelbare Auswirkung auf die Milchpreise: Preisveränderung von 25,68 Ct/kg (07/2016) auf 34,16 Ct/kg (07/17);
• 48.200 Milcherzeuger aus 27 EU-Mitgliedsstaaten haben teilgenommen (ca. 3% aller europäischen Milchviehbetriebe);
• Reduziertes Volumen: 833.551 t (ca. 2% der Milchmenge der Vorjahresperiode);
• Die 4 größten Milchproduzentenländer waren die stärksten Nutzer des Programms: Deutschland (232.300 t), Frankreich (152.732 t) und Vereinigtes Königreich (90.814 t). Zusammen sind diese drei Länder für 57% der Reduktion verantwortlich. Die Niederlande haben 56.117 t reduziert;
• Irland hatte die höchste prozentuelle Beteiligung hinsichtlich der teilnehmenden Betriebe (21%) und Reduktionsmenge (4%).
Das EU-Milchmengenreduktionsprogramm lief von Oktober 2016 bis Januar 2017. Die Bauern bekamen die Möglichkeit, die Produktionsmenge gegen Entschädigung freiwillig zu reduzieren (14 Cent pro kg reduzierter Milch im Vergleich zum 3-Monatszeitraum des Vorjahres).
Das Programm hat aus EMB-Sicht einen Wendepunkt in Europas Milchpolitik markiert. Die EU-Kommission habe den Milchbauern mit dem Lieferverzicht endlich ein effizientes Instrument in die Hände gegeben. Wichtig sei nun, dass in der neuen GAP ein Kriseninstrument gesetzlich fest verankert wird, um die Produktionsmengen in Krisenzeiten anpassen zu können.
Download der Studie per Klick auf diesen Link.
Messe
Seminare
Termine
Weiterbildung
sonstige Veranstaltung