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Ernährungsumstellung ist komplex

Datum: 08.09.2020Quelle: Food navigator

Prof. Judith Buttress, Leiterin der gemeinnützigen Organisation British Nutrition Foundation (BNF), hat auf einer Konferenz ihrer Organisation erklärt, dass die “unbeabsichtigten nachteiligen Folgen” jedes Verdrängens von Fleisch, Milchprodukten, Eiern und Fisch aus unserer Ernährung sorgfältig abgewogen werden sollten.

Für die Ernährungssituation in Bezug auf Mikronährstoffe ist relevant, dass aus Tieren gewonnene Lebensmittel wichtige Quellen für einige Mikronährstoffe, Vitamine und Mineralien sind, die vom Körper gut absorbiert werden. Ein Viertel unseres Eisens, mehr als 60% unseres Jods und mehr als 50% des Zinks und Riboflavins in unserer Ernährung stammen derzeit aus Fleisch, Milchprodukten, Eiern und Fisch, so Buttress. Es bestehe die konkrete Gefahr, dass bei einer Ernährungsumstellung keine ausreichende Zufuhr all der Vitamine, Mineralien und Nährstoffe erfolgt, die für die Gesundheit benötigt werden.

Auf der BNF-Veranstaltung erklärte Dr. Simon Loveday, Senior Scientist bei AgResearch in Neuseeland, dass die Frage, ob pflanzliche Proteine “nachhaltiger” seien, tatsächlich komplexer sei, als manchmal behauptet wird: Eine der Fragen, die gestellt werden, laute: „Können wir nicht einfach alle tierischen Proteine durch pflanzliche Proteine ersetzen? Die Antwort ist kompliziert, weil pflanzliche Proteine und tierische Proteine dazu neigen, ganz unterschiedliche Eigenschaften zu haben … Tierische Proteine tendieren dazu, in ihren Aminosäuren vollständig zu sein, sie bieten eine gute Mischung von essentiellen Aminosäuren, während pflanzlichen Proteinen eine oder zwei dieser Aminosäuren fehlen … Es gibt zudem einige wichtige Unterschiede, wenn es um die Funktionalität von pflanzlichen und tierischen Inhaltsstoffen geht … Pflanzenproteine sind oft schwer löslich”.

Bei Vergleichen des Fußabdrucks von pflanzlichen und tierischen Proteinen würden grundlegende Unterschiede nicht berücksichtigt, sagte Loveday. “Pflanzliche Proteine sind oft schwierig zu reinigen, so dass der Isolierungsprozess oft aufwendig und teuer ist. Und auch ressourcenintensiv.”

Loveday verglich in diesem Zusammenhang Molkenprotein-Isolat und Lupinenprotein-Isolat: für 1 kg Milchpulver werden 10 l Wasser und kein Hexan benötigt, für die Produktion eines Kilogramms Lupinenprotein-Isolat müssen 105 kg Wasser und 25 kg Hexan eingesetzt werden.

Roland Sossna / moproweb

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