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Ein Cent mehr

Datum: 08.07.2021 / Fot Aldi SüdQuelle: Rudolf Vocht

Aldi hat gestern die EVP für H-/Frischmilch in den Fettstufen 1,5/3,5 %  nach fast einjährige Preisruhe um je einen Cent angehoben. Statt 71 Cent werden nun 72 Cent für die 1,5% Variante und 80 Cent für 3,5%ige Vollmilch verlangt. Die MwSt.-Reduzierung im 2. Halbjahr 2020 sei hier nicht bewertet.  Geringfügig angehoben wurden auch die Preise für H-Schlagsahne und frische Sahne, sowie Quark.

Wenn man die Rohstoffentwicklung ab Mai 2020 betrachtet, dann hätte man doch eine Erhöhung von anderem Ausmaß erwartet. Es ist einerseits gut, das die Milchbauern höhere Erlöse erzielt haben, andererseits geht diese Entwicklung voll zu Lasten der Molkereien.

Aber es soll ja alles besser werden. Es gibt keine kurzen Kontaktzeiträume mehr, die Molkereien und damit auch die Milchbauern sollen Planungssicherheit erhalten und bekommen dafür Verträge mit einer Mindestdauer von drei Jahren. Das hat das Ziel, dass die Landwirte sich nicht im Bewegung setzen und die Läger der großen Vier blockieren, wovon der Verbraucher möglicherweise einen ungünstigen Eindruck bekommen könnte.

Das Verbraucherverhalten soll sich ja deutlich ändern, weniger Fleisch, weniger Milch, mehr pflanzliche Produkte das hat die Zukunftskommission Landwirtschaft bekanntlich vorgestern Bericht verkündet. Aldi arbeitet heftig an seinem Image, aber dies zu Lasten der Milchbranche. Jetzt wäre die Gelegenheit gewesen, die Preise für Handelsmarken-Milch, mindestens um 10 Cent anzuheben. Der Verbraucher hätte dies auch im Hinblick auf die aktuelle Diskussion zum Thema Tierwohl verstanden.

Aber das Problem ist, wenn Aldi tatsächlich im Interesse der Milchbranche den Handelsmarken Preis erhöht, was machen die Wettbewerber, erhöhen Sie auch, oder verliert Aldi die Preisführerschaft?  Darauf lauern die Wettbewerber und damit wird es weiter so bleiben, die Milchbauern liefern weiter unter Einstand an die Molkerei oder geben auf. Aber vielleicht gibt es eine Lösung?

Rudolf Vocht

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