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Handeln, bevor es zu spät ist

Datum: 17.09.2022Quelle: Verband der deutschen Fruchtsaftindustrie

Seit Beginn der Corona-Krise haben die Unternehmen der Getränkewirtschaft erhebliche finanzielle Nachteile erleiden müssen. Obwohl die monatelange Schließung der Gastronomie und die Absage vieler tausend Veranstaltungen unmittelbar zu massiven Einbußen auf Seiten der Hersteller und des Fachgroßhandels geführt haben, war es nur einem geringen Teil der Betriebe möglich, Überbrückungshilfen des Staates in Anspruch zu nehmen. Durch die Folgen der Corona-Krise ist die Kapitaldecke bei vielen Unternehmen der Getränkewirtschaft sehr dünn geworden. Sie sind nicht in der Lage, die wesentlich bedrohlichere, akute Situation zusätzlich noch zu bewältigen.

Längst haben die Kostensteigerungen für die Unternehmen ein existenzbedrohendes Ausmaß erreicht. Dies betrifft Handwerk und Mittelstand ebenso wie Industrie. Ob Gas, Strom oder Kraftstoffe, ob Agrarrohstoffe, Verpackungen oder Logistik – exzessive Kostensteigerungen, gepaart mit zunehmenden Störungen der Lieferkette und Lieferausfällen, übersteigen bei vielen Unternehmen der Getränkewirtschaft die Grenzen der Belastbarkeit.

Die Bundesregierung darf die Unternehmen in dieser Situation nicht alleine lassen – sie muss handeln. Ohne ein schnelles Eingreifen des Staates und ohne wirksame Hilfen werden allein in der deutschen Getränkewirtschaft hunderte Betriebe und tausende Mitarbeiter ihre Existenz verlieren.

Es ist nicht akzeptabel, wenn Unterstützungsmaßnahmen mit der Begründung versagt bleiben, diese würden den Anreiz mindern, Energie zu sparen und unabhängiger von Gas zu werden. Die Unternehmen haben größte Anstrengungen unternommen, wo immer möglich Energie einzusparen und auf den Einsatz fossiler Brennstoffe zu verzichten. Wie zuvor in der Corona-Krise sind sie nun unverschuldet in eine akute Notlage geraten, in der sie der Staat nicht im Stich lassen darf.

Es ist unbestritten, dass das Anfang September von der Koalition vorgestellte “Entlastungspaket” bei weitem nicht ausreichen wird, um betroffene Betriebe substanziell und zeitnah zu entlasten. Wir brauchen einen breiten Rettungsschirm. Die Unterstützungsmaßnahmen für die Wirtschaft können sich nicht abermals im Wesentlichen nur auf Kreditprogramme beschränken. In den Betrieben stellt sich gegenwärtig nicht die Frage nach neuen Investitionen – es stellt sich die Frage des wirtschaftlichen Überlebens. Nötig sind deshalb echte Entlastungsschritte mit Blick auf die hohen Energiekosten.

Auf fünf Feldern sehen die Verbände der deutschen Getränkewirtschaft dringenden Handlungsbedarf und fordern Bund und Länder auf, entschlossen zu handeln:

  • Bezahlbare und sichere Versorgung mit Gas und Strom
  • Versorgung mit Kohlendioxid sicherstellen
  • Verlässliche Logistik und sichere Lieferketten
  • Ernährungswirtschaft als kritische Infrastruktur
  • Belastungsmoratorium statt noch mehr Bürokratie

Roland Sossna / moproweb

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