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Heute Holland – morgen wir?

Datum: 25.01.2023Quelle: LV Milch Niedersachsen

Als beliebtes Branchentreffen fand der Nordwestdeutsche Milchtreff jetzt im Rahmen der Grünen Woche am 24. Januar 2023 wieder live in Berlin statt. Organisiert von den Landesvereinigungen der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein werden bei dieser Gelegenheit aktuelle Themen, die die Branche bewegen, aufgegriffen und diskutiert. Das Thema lautete: Heute Holland – morgen wir? Restriktives Ordnungsrecht vor kooperativen und innovativen Lösungsansätzen? Ist der niederländische Weg eine Blaupause für die deutsche Politik?

Nordwestdeutscher Milchtreff, Podium v.l.n.r. Karsten Schmal, Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes, Moderator Matthias Schulze Steinmann (Chefredakteur top agrar), Erwin Wunnekink, LTO Nederland, Benedikt Langemeyer, Westfälischer Geschäftsführender Vorstand der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW e. V.

Mit einem Blick ins Nachbarland Niederlande haben die über 250 Teilnehmer des Nordwestdeutschen Milchtreffs in der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund in Berlin die Zukunft der Milchwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Natur- und Klimaschutz, ausreichender Wertschöpfung für die Betriebe und dem Ziel einer qualitativ hochwertigen Lebensmittelerzeugung beleuchtet. Nach dem Impulsvortrag von Erwin Wunnekink, Vorsitzender Fachbereich Milchwirtschaft der Bauernvertretung LTO Nederland, der die aktuelle Entwicklung im Nachbarland skizzierte, wurde lebhaft über die Zukunftsperspektiven der Milchwirtschaft im Kontext von Nachhaltigkeit und Transformation der Landwirtschaft diskutiert.

Die Niederlande stehen bei Natur- und Klimaschutz vor noch größeren Herausforderungen Auch wenn die Ausgangslage, was zum Beispiel den Viehbesatz pro Fläche betrifft, die Niederlande vor
noch größere Herausforderungen als Deutschland stellt, sind die Rahmenbedingungen durch die europäische Gesetzgebung mit den Klima- und Naturschutzzielen in Sachen CO2-Reduzierung und Stickstoffminimierung, die bis 2030 erreicht werden sollen, dieselben.

Bei den Lösungsansätzen ist das Nachbarland nach massiven Protesten der Landwirte gegen Pläne der Regierung im vergangenen Sommer jedoch weiter: „Wir können jetzt gemeinsam mit der Politik Schritte nach vorn gehen und die Annäherung kann gelingen“, ist sich Wunnekink sicher. „Technische Innovationen sind ein Schlüssel, der helfen wird, zum Beispiel die Stickstoffemissionen zu senken“, betonte der Branchenvertreter, der selbst einen Milchviehbetrieb in der niederländischen Provinz Gelderland nahe der deutschen Grenze bewirtschaftet. Wunnekink sieht die enormen Aufgaben, vor denen die Milchwirtschaft steht, als lösbar an, jedoch nur, wenn alle Akteure gemeinsam auf das Ziel hinarbeiten. Die Branche, die Milchviehhalter und Politik und Gesellschaft müssen für ihn „eine neue Wertschöpfung“ erreichen, bei der die Erzeugung hochwertiger Lebensmittel und eine gesunde Umwelt im Einklang stehen.

Realistische Rahmenbedingungen gefordert
„Wir müssen in Lösungen denken und uns nach vorne entwickeln“, betonte auch Diskussionspartner Karsten Schmal, Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes. Er beobachtet aktuell in Deutschland aber eher einen Konfrontationskurs von Seiten der Politik. „Es kann nicht sein, dass ausgerechnet die Betriebe, die wirtschaftlich zukunftsfähig sind, durch neue Pläne zu Förderrichtlinien von Seiten des Bundesministeriums in ihrer Existenz bedroht werden“, unterstrich Schmal. „Wir Landwirte wollen Ernährung sichern und das Klima schützen, doch dafür brauchen wir verlässliche Rahmenbedingungen und Zukunftsperspektiven seitens der Politik“, erklärte Schmal.

Roland Sossna / moproweb

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