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Hochland

Hochland berichtet über 2019

Datum: 28.04.2020Quelle: Hochland

Hochland blickt auf ein zufriedenstellendes Jahr 2019 zurück. Der Käseabsatz stieg gruppenweit um 4% auf 378.000 Tonnen. Fast die Hälfte des Zuwachses entfiel auf Schmelzkäse. Eine entscheidende Rolle spielte der Food Service, mit starkem Wachstum vor allem in Russland und beim Export in Drittländer. Der Umsatz in der Gruppe stieg auf 1,6 Mrd. €, ein Plus von rund 7%, inklusive der Maschinenbau-Tochter Natec. Diese Zahlen wurden soeben von Hochland in einer Pressekonferenz bekannt gegeben.

 

Erstmals veranstaltete Hochland seine Jahrespressekonferenz im Internet. Im Bild: Thomas Brunner, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb (Foto: Wortelkamp)

 

Marken

Das Geschäftsfeld Marke schloss gruppenweit mit einem Absatz-Plus von über 4% und verbuchte damit Mengenwachstum im siebten Jahr in Folge. Dazu trugen vor allem die Hochland Russland, die Hochland Deutschland sowie die Hochland România bei. Prozentual am besten entwickelten sich Patros und Gervais in Deutschland.

Almette war gruppenweit stabil, verlor im Inland aber 7%. Von der steigenden Nachfrage nach Frischkäse vor allem in Russland konnte die Marke aufgrund von Kapazitätsengpässen nicht in vollem Umfang profitieren. Mit dem Ausbau der Produktionsstätte in Prokhorovka sind nun die Voraussetzungen geschaffen für weiteres Wachstum in dieser Kategorie. In Russland ist Hochland mit einer Tonnage von 63.000 t Marktführer. In diesem Markt will das Unternehmen künftig auch mit seiner eigenen Marke mit Hart- und Schnittkäse verstärkt auftreten.

Freude machte die Entwicklung der Marke Hochland: Der Absatz legte gruppenweit um 7% zu, in Deutschland sogar deutlich zweistellig. Haupttreiber war der neu eingeführte Hofkäse aus 100% Allgäuer Milch, mit dem sich die Marke Hochland in Deutschland äußerst erfolgreich im Segment Hart- und Schnittkäse zurückmeldete. Die Hochland Sandwich Scheiben trugen ebenfalls ihren Teil zur positiven Entwicklung bei. Schmelzkäse, mit dem die Erfolgsgeschichte von Hochland vor mehr als 90 Jahren begann, liegt damit auch im Heimatmarkt wieder im Aufwind.

Mit einem Plus von 7 % entwickelte sich Patros deutlich besser als der Markt (+2 %). Der Marktführer konnte seinen Marktanteil damit noch einmal um knapp 1 Prozentpunkt ausbauen. Dabei halfen eine verbesserte Distribution und die Einführung von „Ofen Genuss“. Eine Preiserhöhung über die 2-Euro-Schwelle scheint mittelfristig keinen negativen Einfluss zu haben.

 

Hochland Zahlen 2019 – Klick auf das Bild zum Vergrößern

Bei Grünländer waren die Handelsmarken leicht rückläufig (– 3 %), das Markengeschäft wuchs um gut 7 %. Treiber war das Promotion-Geschäft mit einem Plus von 15 % (Umsatz), bei sinkenden Kilopreisen (– 2 %). Der Grünländer-Umsatz entwickelte sich mit +3 % positiv, ebenfalls durch eine kräftige Steigerung der Promotion-Umsätze (+6 %). Der Absatz stieg deutlich (+8 %) auf 75 Mio. Packungen. Die Auslistung bei einem großen Handelsunternehmen im März 2019 konnte vollständig kompensiert werden, auch durch Aktions- Vermarktungen im Harddiscount.

 

Food Service

In allen drei Kundensystemen des Food Service konnte das Unternehmen Wachstum erzielen, teilweise zweistellig. Der Food Service ist damit das zweitgrößte Bereich im deutschen Geschäft. Bei Quick-Service-Restaurants entwickelte sich der Absatz positiv (+8 %). Das deutsche Geschäft trug hierzu +2 % bei. Treiber für die Umsatzentwicklung waren vorwiegend Aktionssortimente, die für fast 20 % des Absatzes stehen.

Das Industrie- und HoReCa-Geschäft wuchs dagegen nur leicht (+1%). Dies geht vor allem zurück auf einen Top-Kunden, der Mengen im LEH verlor. Dieser Absatzkanal wird von anderen Herstellern häufig genutzt, um Milch-Überschüsse durch die Produktion von Frischkäse im Großgebinde zu verwerten. Dies bleibt lt. Hochland die größte Herausforderung im Industriegeschäft.

 

Bilanz

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erhöhte sich um 27,4%. Die Umsatzrendite vor Steuern lag bei 5,1%. Von der Bilanzsummer in Höhe von 1,049 Mrd. € (+ 17%) entfielen 585,3 Mio. € auf langfristige Vermögenswerte, die Anlagendeckung lag 2019 bei 112,7% (2018: 132,5%). Die Eigenkapitalquote in der Bilanz stieg im Berichtsjahr um 0,2% auf 62,7%. Die hohe Steigerung der Bilanzsumme hängt mit internationalen Vorschriften für die Abschlusserstellung zusammen, wonach u.a. auch Leasingverbindlichkeiten in die Bilanz gestellt werden müssen. Außerdem hat Hochland in Erwartung weiteren Wachstums erstmals größere Bankkredite aufgenommen.

Beschäftigt wurden 5.228 Mitarbeiter (+ 385), davon 1.977 (+ 132) in Deutschland. Der Personalaufwand wird in der G+V mir 233,1 Mio. € angegeben (2018: 204 Mio. €).

 

Investitionen

Die Marktinvestitionen der Hochland-Gruppe beliefen sich auf rund 42 Mio. € und lagen damit 3,5 Mio. € über Vorjahr. In Technik/Anlagen wurden 70 – 80 Mio. € investuert, wovon 20 – 25 Mio. € auf die drei deutschen Standorte entfielen.

Mit der Inbetriebnahme des Schnittkäsewerks in Belinsky und dem Ausbau in Prokhorovka (beide in Russland) konnte Hochland zwei große Bauprojekte abschließen. Mit einem hohen zweistelligen Millionenbetrag wird nun die Fromagerie Henri Hutin in den nächsten Jahren zu einer hoch flexiblen Produktionsstätte umgebaut. Sie soll eine Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit in der Hochland-Gruppe einnehmen. Auch bei der veganen Tochter Simply V wird expandiert:  der bisherige kleine Standort in Oberreute reicht nicht mehr aus, Hochland will eine zweite Produktionsstätte in Hergatz in einer angemieteten. modernisierten ehemaligen Käserei einrichte und ab Sommer preoduzieren.

 

Marktlage

Hochland macht inzwischen nur noch ein Drittel des Geschäfts in Deutschland. Zweitwichtigste Märkte sind Drittländer inkl. Russland und die USA, der Rest entfällt auf die EU. Künftig wird der Drittlandsbereich deutlich stärker wachsen, so Hochland, weil dort viel mehr Marktdynamik herrscht. Außerdem sieht das Unternehmen seine Potenziale gerade in den USA und Russland noch nicht ausgereizt.

Die Pandemie hat größere Verwerfungen in den Märkten bewirkt. Der Food-Service Markt liegt um 30 bis 40% unter dem gewohnten Niveau [2019], einen kleinen Ausgleich schafft für Hochland der um 8 – 10% höhere Absatz im Marken und Handelsmarkenbereich. Der Gastrobereich wird auf Sicht Hochlands maximal auf 50% seiner bisherigen Leistungsfähigkeit für den Käseabsatz kommen. In der kommenden Zeit erwartet Hochland keine substantiellen Marktveränderungen, allerdings dürfte die Bedeutung von Preisaktionen für das Markengeschäft steigen.

Die Exporte laufen aktuell noch stabil, die Situation kann sich aber jederzeit ändern. Hochland rechnet bis Jahresende jedoch mit einem Mengenverlust von 5 – 15%.

Roland Sossna / moproweb

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