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Instandhaltung mit Originalersatzteilen

Datum: 2016-09-27 06:00:00Quelle: Xylem

 

 

 

Volker Ehlers, Geschäftsbereichsleiter Kundendienst bei Xylem Deutschland: „Wer einfach nur billige, nachgebaute Ersatzteile einsetzt, schwächt sein hochwertiges Gerät im Dauereinsatz.“

 

 

Es lohnt sich, hochwertige Geräte regelmäßig zu überholen und in Stand zu setzen. Aber nur, wenn dabei ebenso hochwertige Originalersatzteile zum Einsatz kommen. Volker Ehlers, bei Xylem in Deutschland verantwortlich für den Kundendienst, warnt vor allem davor, bei Gleitringdichtungen und Statoren zu Billig-Nachbauten zu greifen. Wer hier vermeintlich spart, läuft Gefahr, seine Pumpe oder sein Rührwerk nachhaltig zu schädigen und am Ende satt draufzuzahlen.

Es handelt sich hier um ein vorgefertigtes, breit gestreutes Interview, das nicht von molkerei-industrie geführt wurde. Antwortgeber ist Volker Ehlers, Geschäftsbereichsleiter Kundendienst bei Xylem Deutschland.

 

Wie oft im Life Cycle einer Pumpe oder eines Rührwerks sind Ersatzteile notwendig?

Ehlers: Das ist sehr unterschiedlich. Es hängt vor allem von der Anwendung ab. Es gibt Geräte, die fünf Jahre durchlaufen bis zur planmäßigen Generalüberholung. Aber bei schweren Einsatzfällen kommt es durchaus vor, dass schon nach zwei Jahren eine Reparatur fällig ist.

In welchem Verhältnis stehen der Neupreis und die Kosten für die Ersatzteile?

Ehlers: Wenn das Gerät sehr hochwertig und zudem reparaturfreundlich ist, kann es durchaus vorkommen, dass der Anwender im Lebenszyklus mehr für Ersatzteile ausgibt, als das Gerät bei der Beschaffung gekostet hat. Bei wertigen Produkten lohnen sich vier, fünf oder mehr Reparaturzyklen. Bei Billigprodukten dagegen rechnet sich manchmal keine einzige Reparatur – die kann man als Einwegprodukte betrachten. Sind sie defekt, werden sie verschrottet.

Aus welchen Gründen greifen Kunden zu Ersatzteilen von Fremdherstellern?

Ehlers: Hauptsächlich wegen der vermeintlichen Kostenersparnis. Doch das rächt sich in den meisten Fällen. Eine Kette ist eben nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Wenn man in eine qualitativ hochwertige Pumpe minderwertige Ersatzteile einbaut, schwächt man das ganze Aggregat.

Gibt es auch Kunden, die einfach ihre Lagerhaltung vereinfachen möchten und bestimmte Ersatzteile wie zum Beispiel Dichtungen unabhängig vom Hersteller vorhalten?

Ehlers: Das gibt es, aber diese Teile sind deutlich limitiert: Standardartikel wie Schrauben, O-Ringe oder Kugellager im Wesentlichen. Nahezu alle anderen Ersatzteile sind speziell für unsere Geräte und deren Anwendungen entwickelt. Bei einer Gleitringdichtung zum Beispiel funktioniert das nicht mehr, da reicht der Standard einfach nicht mehr aus.

Angenommen, jemand setzt ein Ersatzteil von Fremdherstellern ein: Ist dann die Leistungsfähigkeit der Aggregate grundsätzlich reduziert?

Ehlers: Wenn man nur die Standardteile betrachtet, ist die Funktion weiterhin gewährleistet, solange man den Standard einhält. Anders sieht es bei Gleitringdichtungen aus. Die werden von Produktpiraten speziell für unsere Produkte nachgebaut, aber auf billigste Art und Weise. Sie passen zwar in unsere Produkte und sind tatsächlich billiger. Aber jeder, der sie einsetzt, schwächt sein Gerät deutlich.

So etwas wie einen Original-Teilehersteller wie bei der Autoreparatur, der identische Ersatzteile an der offiziellen Händlerwerkstatt vorbei verkauft, gibt es also nicht?

Ehlers: Nein, das gibt es nicht.

Gehen Fremdersatzteile einfach schneller kaputt oder kommt noch dazu, dass während des Betriebs Nachteile zu erwarten sind, etwa bei den Betriebskosten?

Ehlers: Es kommt auf das Teil an. Ein Stator, der nicht nach dem hohen Qualitätsstandard gewickelt wird, wie wir das in der Fertigung in Schweden machen, hat unter Umständen eine wesentlich höhere Verlustleistung. Dadurch steigen die Stromaufnahme und damit die Energiekosten während des Betriebs. Außerdem wird der Stator, wie jedes andere Teil, das nicht so hochwertig und passgenau ist, schneller verschleißen und früher ausfallen. Im schlimmsten Fall werden andere Teile dabei in Mitleidenschaft gezogen. Das erhöht die Kosten zusätzlich.

Kommt es häufig vor, dass Xylem-Kunden Fremdersatzteile einsetzen?

Ehlers: Ich bin sehr froh darüber, dass sich bei den meisten unserer Kunden der Qualitätsgedanke durchgesetzt hat. Fremdteile werden selten eingebaut. Wer sich für unsere hochwertigen Produkte entscheidet, weiß, was er hat und verwendet in der Regel Originalersatzteile. Aber nichts desto trotz gibt es einige Kunden, die sparen wollen – koste es, was es wolle. Sie setzen dann zum Teil sogar nachgebaute Gleitringdichtungen ein. Doch die sind das Herz der Maschine. An dieser Stelle zu sparen geht selten gut. Wir kennen natürlich die Fremdhersteller. Ihre Produkte haben wir geprüft und getestet – und wir haben festgestellt: Es hat einen Grund, warum die so billig sein können.

Es gibt auch sehr spezifische Teile, etwa bei der N-Technologie. Sind auch dafür Fremdersatzteile auf dem Markt?

Ehlers: Nein, Hydraulik oder Laufräder betrifft das so gut wie nicht. Diese sind so individuell, dass der Billighersteller, der Produktpirat, daraus kein Massengeschäft machen kann.

Wenn ein Produkt bei Xylem ausgelaufen ist, benötigen die Anwender weiterhin Ersatzteile. Wie lange können Sie das gewährleisten?

Ehlers: Abhängig von der Lebenserwartung des Produkts sind die Ersatzteile nach seinem Auslaufen noch lange verfügbar: zwischen fünf Jahre, etwa bei einer kleinen Baupumpe, bis weit über 20 Jahre für größere Aggregate. Denn das sind die Lebenserwartungen, mit denen unsere Kunden insbesondere im Abwasserbereich rechnen dürfen.

 

 

 

 

 

Moproweb / moproweb

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