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Intelligente Prozessführung

Datum: 26.11.2020Quelle: molkerei-industrie

NIZO hat heute mit einer Reihe von Online-Webcasts zu Themen begonnen, die für die Milch verarbeitende Industrie von großer Bedeutung sind. Professor Peter de Jong (Foto), Principal Scientist Processing bei NIZO, stellte vor, wie Prozesse optimiert werden können, um Kosten zu senken und Mehrwert zu schaffen.

Verarbeitungstechnologie und profundes Produktwissen sind der Schlüssel zu nachhaltiger Milchwirtschaft und Profit, sagte de Jong. Dies lässt sich in Senkung der Verarbeitungskosten und mehr Wertschöpfung der Produkte übersetzen. Es gibt viele Maßnahmen, um die Laufzeit von Produktionslinien durch die Verringerung von Fouling zu erhöhen. Ein optimierter CIP-Prozess kann zu 10 – 20% längeren Laufzeiten führen, und eine verringertes Fouing kann zu 50% längere Produktionsläufe bringen, sagte de Jong. Eine Prozessoptimierung bezieht sich nicht nur auf Anlagen und Prozessbedingungen, sondern muss auch alle Qualitätsanforderungen berücksichtigen, sagte de Jong, der darauf hinwies, dass NIZO die größte Pilotanlage Europas betreibt und über jahrzehntelange Erfahrung in der Prozessoptimierung weltweit verfügt.

Ein Beispiel nahm de Jong aus der Säuglingsnahrungsproduktion. Eine neue Rezeptur erwies sich als problematisch, da sie die Laufzeit auf 2 Stunden verkürzte. NIZO gelang es zusammen mit der Molkerei, die Laufzeit auf 12 Stunden zu erhöhen, indem die Verschmutzung stark reduziert wurde. Das Produkt profitierte nebenbei von einer geringeren Entwicklung von Kochtgeschmack.

Die Optimierung der Reinigungsverfahren ist ein weiterer wichtiger Faktor, fügte de Jong hinzu. Viele solcher Prozesse laufen suboptimal. Eine gründliche Optimierung erfordert eine Analyse der Prozessbedingungen und Probenahme vor Ort, die Definition eines optimalen CIP-Prozesses und dessen Validierung. Allein mit einer einzigen optimierten Prozesslinie können Einsparungen von 100.000 Euro pro Jahr erzielt werden.

NIZO kann auch bei der Datenanalyse helfen, indem bereits vorhandene Daten in einer Fabrik genutzt und Prozess und Qualität zusammengeführt werden. Dies kann zu erheblichen Kosteneinsparungen führen. NIZO optimiert derzeit Prozesse für FrieslandCampina und Vreugdenhil Dairy Foods, wobei die Maillard-Reaktion bei der Herstellung von Säuglingsnahrung im Mittelpunkt steht. De Jong sagte, dass nur einige wenige intelligente Prozessänderungen zu einem stark verbesserten Endprodukt führen können, das von B2B-Kunden gut angenommen wird.

Ein weiteres Beispiel im NIZO-Webcast war die Käseherstellung. Ein Käsebetrieb berichtete über hohe Wassergehaltsschwankungen in seinen Käsen. NIZO fand heraus, dass die Temperatur in einem Pufferbehälter dafür verantwortlich war. Am Ende bekam der Kunde eine Verbesserung der Rentabilität um 1 Million Euro im Jahr.

Abschließend beschrieb de Jong das von NIZO entwickelte Direktdampfinjektionsverfahren für Frischmilch. Mit diesem Verfahren ist es möglich, Milch in weniger als einer Sekunde von 60 °C auf 160 °C zu erhitzen und wieder auf 60 °C abzukühlen. Das Ergebnis ist eine frische Milch mit einer Haltbarkeit von 60 Tagen und ohne sensorischen Unterschied zu normal pasteurisierter Milch.

Der Webcast und die folgenden Webcasts der NIZO sind über diesen Link verfügbar: NIZO Dairy Webcast Series – NIZO

 

Roland Sossna / moproweb

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