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Live von der AMI-Konferenz

Datum: 18.03.2021Quelle: molkerei-industrie

Auf dem AMI online-Forum Zukunft „Produktion, Handel, Konsum – Aus der Krise in die Zukunft“ am 18. März ging Hanni Rützler, Trendforscherin futurefoodstudio, der Frage nach, wie die Pandemie unsere Esskultur verändert. Aktuell kann Rützler über 40 Einzeltrends (s. Abb.) identifizieren, die sich zum Teil überlappen oder auch gänzlich divergent verlaufen. Lebensmittelhersteller sollten sich daher auf die Bereiche fokussieren, die ihrem Geschäft die besten Aussichten versprechen, denn „recht machen kann man es nicht allen“. Einige Teilbranchen des Lebensmittelsektors sind von Covid-19 disruptiv betroffen, andere nur oberflächlich. Insgesamt aber bringt die Krise aber auch Chancen. So können sich Nischen neue Wege zum Verbraucher bahnen, Produkte, die vorher im Kampf um Regalplätze vielleicht unterlegen wären. Als Beispiele nannte Rützler den Take Away Bereich (fertiges Essen für zuhause) oder Meal Kits (komplette Zutatenbox für das Kochen).

Der Einkauf im Handel findet zu Pandemiezeiten weniger oft, dafür aber geplanter statt. Neben Qualität und Preis/Leistung rücken Werte an die dritte Stelle für Kaufentscheidungen. 68% der Verbraucher verlangen Glaubwürdigkeit in Sachen Nachhaltigkeit von Lebensmittelherstellern. Dies und auch das gestiegene Gesundheitsbewusstsein werden zu den prägenden Food-Trends.

 

Trend-Gemengelage für den Foodbereich – Klick zum Vergrößern
Trends in einzelnen Weltregionen – Klick zum Vergrößern

 

Philipp Hildebrandt, Corporate Strategy, DMK Deutsches Milchkontor, befasste sich unter dem Motto „Die Zukunft ist jetzt!“ mit Veränderungen im Umfeld der Milchwirtschaft. Philipp sieht für die Milchwirtschaft alle Zeichen auf Disruption gesetzt. In den kommenden zehn Jahren wird die Branche ihre Wertschöpfungskette gläsern machen müssen, um darzulegen, dass sie Verantwortung übernimmt. Die Schlagworte dafür lauten Transparenz, Vertrauen und Rückverfolgbarkeit. Zudem herrscht mit dem European Green Deal die Vorgabe, dass alles radikal schnell klimaneutral zu machen ist. Hinzu kommen für die Milchindustrie die individuellen Klimaziele der Abnehmer in Industrie und Handel. Covid-19 hat die zugrundeliegenden Megatrends im Markt (Gesundheit, Verantwortlichkeit, Convenience) nicht verändert, wirkt aber beschleunigend auf die Veränderungsgeschwindigkeit.

Hildebrandt interpretiert die anstehende Disruption als Chance, denn die Milchindustrie könne Krisen managen. In diesem Zusammenhang hob der Referent die Branchenstrategie 2030 hervor, die wissenschaftlich fundiert Lösungen für die Zukunft der Branche erarbeiten soll. Mit „Alle wissen, wie sie 2030 wirtschaften müssen“ fasste Hildebrandt zusammen, was auf die Milchwirtschaft zukommt.

Roland Sossna / moproweb

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