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MEG Milch Board zum neuen QM-Standard

Datum: 09.01.2020Quelle: MEG Milch Board

 

Der Text dieser Presseverlautbarung wurde nicht redigiert.

 

 

Seit dem 1. Januar 2020 gilt der neue QM-Milch-Standard 2020. Dieser soll laut QM-Milch e. V., mit Sitz in der Hauptgeschäftsstelle des Deutschen Bauernverbandes (DBV), die Zertifizierungsgrundlage für unabhängige, strenge Kontrollen des Milchproduktionsprozesses im Rahmen des Qualitätsmanagementsystems QM-Milch darstellen. Laut QM-Milch e. V. will die deutsche Milchwirtschaft ein Zeichen für noch mehr Sicherheit, Qualität und Tierwohl in den Milchviehställen setzen. Die neuen Vorgaben bei QM-Milch sollen dabei über gesetzliche Anforderungen hinausgehen und Wünsche von Verbrauchern und Marktpartnern zunehmend berücksichtigen.

 

Die MEG Milch Bord weist die Richtigkeit dieser Aussagen entschlossen zurück und sieht den QM-Milch e. V. als verlängerten Arm der Milchindustrie. Unter dem Deckmantel einer angeblich bäuerlichen Expertenrunde werden den Milchviehhaltern ohne Not und konkreten Anlass immer neue Kontrollen und Auflagen aufgebürdet, ohne dabei die Kosten der Milcherzeugung zu berücksichtigen. Zudem stellt sich die Frage: Wem nutzen diese Neuerungen? Den Tieren oder gar den Verbrauchern/innen?

 

Der Internetseite des Vereins kann entnommen werden, dass sich Vorstand und Fachbeirat – der federführend für die Weiterentwicklung der Kontrollvorgaben ist – ausschließlich aus Vertretern des Deutschen Bauernverbandes, des Genossenschaftsverbandes und der Milchindustrie zusammensetzt. Durch weitreichende Verflechtungen in Aufsichtsräten von Molkereien sind diese Organisationen miteinander verfilzt. Reine Milcherzeugerverbände oder gar Milchvermarktungsorganisationen haben weder Sitz noch Stimme in den Gremien. Die Entscheidungen des QM-Milch e. V. haben weitreichende Auswirkungen auf die Arbeit der Milcherzeuger/innen in Deutschland. Aus der Entscheidungsfindung des QM-Milch e. V. sind diese nach Überzeugung der MEG Milch Board aber weitgehend ausgeschlossen.

 

Für Peter Guhl, den 1. Vorsitzenden der MEG Milch Board, ist dieser Zustand in keinster Weise akzeptabel: „Eine kleine Clique von Organisationen gängelt die gesamte Milcherzeugerschaft mit immer neuen Auflagen, während sie den Zustand des totalen Marktversagens stillschweigend akzeptiert.“ Diese neue Kontrollwut, mitgetragen durch den DBV, steht laut Guhl im krassen Gegensatz zu den Aussagen seines Spitzenpersonals. So erklärte beispielsweise DBV-Vizepräsident Werner Schwarz schon 2016 in einer Pressemitteilung: „Immer mehr Auflagen, Kontrollen, Dokumentationspflichten und Sanktionen machen Tierhaltung und Ackerbau nicht besser, sondern nur schwieriger.“ Den Betrieben gehe inzwischen förmlich die Luft aus.

 

Alle Milcherzeuger/innen und Milcherzeugerorganisationen fordert die MEG Milch Board dazu auf, die seit Langem untragbaren Zustände rund um QM-Milch zu hinterfragen und eine Öffnung für echte Milcherzeugervertreter in den Gremien zu fordern.

 

Die MEG Milch Board ist nicht grundsätzlich gegen neue Richtlinien. Höhere Auflagen über den gesetzlichen Standard hinaus müssten sich aber in Zukunft auf der Milchgeldabrechnung widerspiegeln. Die Einführung einer „echten“, flächendeckenden vertragsgebundenen Milcherzeugung wäre hierfür eine zwingend notwendige Voraussetzung! Wer hohe Standards fordert, muss auch bessere Preise bezahlen, so der Milch Board-Vorsitzende.

Roland Sossna / moproweb

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