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Milchmarkt in NRW

Datum: 13.01.2020Quelle: LV Milch NRW
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Der Milchmarkt in Nordrhein-Westfalen war 2020 von der Corona-Pandemie stark betroffen. Nach Angaben der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen verzeichnete der Gastro-Bereich Absatzeinbußen von bis zu 75%, was auch die Mopro-Lieferanten betraf. Mehrabsatz an frischen Mopro konnte die Negativeffekte nicht voll ausgleichen. Auch der Export stand unter Druck.

Milchmarkt NRW in Zahlen
Milchmarkt NRW in Zahlen

Anhaltender Druck

Trotz der Pandemie konnte die Milchwirtschaft des Landes die Versorgung der Verbraucher sicherstellen. Die Milcherzeuger stehen jedoch unter anhaltendem Druck, nicht nur durch die Trockenheit, sondern auch durch hohe Produktionskosten, niedrige Erlöse, die Forderungen des Handels, gesetzliche Auflagen (DüngeV) und die gesellschaftliche Diskussion um Nachhaltigkeit und Tierwohl. Der Blick auf die Situation der Höfe wurde jedenfalls durch die bundesweiten Protestaktionen geschärft. Insgesamt werde die Milchwirtschaft ihrer Verantwortung für eine nachhaltige Produktion gerecht, dafür müsse aber im sich verändernden Umfeld gesellschaftlicher und agrarpolitischer Anforderungen eine flexible Orientierung gefunden werden, so die LV. Milchimitate sind aus Sicht der LV Milch NRW angesichts ihres Marktwachstums durchaus ernst zu nehmen.

 

 

 

 

Dass noch eine Einigung zwischen der EU und dem UK gefunden wurde, habe das Schlimmste verhindert, erklärte der Geschäftsführer der LV Milch NRW, Dr. Rudolf Schmidt, soeben anlässlich der Jahrespressekonferenz seiner Organisation. Aber viele Detailfragen zum Brexit bleiben weiterhin offen, jedenfalls fallen mit der britischen Erzeugung nun 15 Mio. t Milch 11% aus der EU-Erzeugung. Die Handelsströme von und nach dem UK werden durch den Brexit Veränderungen erfahren.

In Deutschland, so Schmidt, herrscht Druck auf die Erzeugerstrukturen, Strukturbrüche können nicht mehr ausgeschlossen werden. Denn stabile oder leicht steigende Milchpreise auf dem Niveau von 33/34 Cent reichen angesichts der Situation der Landwirte nicht mehr aus. Während die Preise für Mopro relativ stabil geblieben sind, zeigte die Preisentwicklung bei Butter in den letzten Jahren nach unten, sagte Schmidt. Wegen des anhaltenden Preisdrucks sind auch auf Molkereiseite Anpassungen zu erwarten. Ob die Bauernproteste nachhaltig höhere Preise bringen, lässt sich noch nicht sagen. Angesichts der Marktmacht des LEH und im Augenblick eher ausgeglichenen Märkten werde eine Milchpreisanhebung aktuell wohl nur über politische Einflussnahme möglich sein, so der rheinische LV-Co-Vorsitzende Wilhelm Brüggemeier. Aldis Ankündigung, Konsummilch nur noch aus Deutschland zu beziehen, wird nichts an der Erlössituation ändern, da in Deutschland ohnehin kaum Produkte anderer Provenienz im LEH verkauft werden.

Gottseidank ist die Branchenkommunikation an den Start gegangen, sagte Schmidt. Von ihr erwarte er positive Impulse, auch angesichts des Erfolgs der Imitate. Hans Stöcker, westfälischer Co-Vorsitzender der LV, ergänzte, dass die Bedeutung von Milch für die Ernährung und deren Wertigkeit durch die neue Kommunikationsinitative sicherlich in der Öffentlichkeit verbessert werden wird. Alternativen dürften in jedem Fall keine Begriffe aus dem Milchbereich verwenden, da deren Wertigkeit hinter der der Mopro zurücksteht.

In NRW wurden zwischen Januar und Oktober 2020 1,7% mehr Milch erzeugt, im Bundesdurchschnitt betrug das Plus nur 0,3%. Der Milchpreis lag in NRW im Schnitt bei 32,19 Cent (- 1,4%).

Roland Sossna / moproweb

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