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Milchmontag in Berlin

Datum: 20.01.2020Quelle: molkerei-industrie

 

In seiner Begrüßungsnote zum traditionell vom Milchindustrie-Verband MIV im Umfeld der Grünen Woche als einem der zentralen Treffen der Branche ausgerichteten Milchmontag ging der Verbandsvorsitzende Peter Stahl (Hochland) am 20. Januar auf aktuelle Entwicklungen ein. Die massiven Bauernproteste seit November hätten die Politik zum Aufwachen gebracht, sie stehe aber zuweilen ratlos vor den Forderungen des Berufsstandes wie auch Teilen der Gesellschaft. Die Forderungen seien indes nicht allesamt sinnlose Bürokratie, auch die Landwirtschaft müsse sich auf die momentanen Herausforderungen einstellen, sagte Stahl. Da es als Folge des Brexits weniger Mittel für den Agrarsektor geben wird und auch national kein frisches Geld bereitsteht, müsse das verbleibende Geld umverteilt werden. All dies sei nicht Sache der Molkereien, so Stahl, aber es sei zumindest fraglich, ob es bessere Preise geben werde, wenn erst einmal alle anstehenden Forderungen erfüllt sind. Schließlich regelten immer noch Angebot und Nachfrage die Märkte.

 

v. l.: Stahl, MIV, Fuchtel, BMEL, Schmal, DBV

BMEL-Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel hob ebenfalls auf die an die Landwirtschaft vorgetragenen Forderungen ab. Wer solche Forderungen stellt, sagte Fuchtel, müsse immer auch erklären, wie eine Finanzierung so erfolgen kann, dass die Landwirtschaft bestehen bleibt. In Bezug auf die am gleichen Tag von den Branchenverbänden vorgestellte Sektorstrategie Mich 2030 zollte der Politiker den Beteiligten Lob und Anerkennung. Nun gelte es, diese Strategie weiterzuentwickeln und mit Leben zu erfüllen. Für eine evtl. Anwendung des Art. 148 GMO wollte Fuchtel allerdings keine Entwarnung geben. Die Branche habe ein Paket an Lösungen zu entwickeln und anzubieten, mit denen die Milchanlieferung vertraglich in den Griff zu bekommen ist. Es dürfe damit nicht bis zum im Strategiepapier avisierten Zwischenbericht im Jahr 2025 gewartet werden. Eingehend auf die Absicherung des Milchpreises über Warentermingeschäfte erklärte Fuchtel, dass auf Sicht 15 – 20% der Anlieferung dauerhaft über die Börse gehen müssten.

 

DBV-Milchpräsident Karsten Schmal unterstrich, dass bei einer Strategie nicht die Formulierung, sondern die Umsetzung entscheidend ist. Es würden sicher auch noch unerwartete Herausforderungen auf die Milchwirtschaft zukommen …

Roland Sossna / moproweb

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