x

moproweb live Berichterstattung aus Berlin

Datum: 2016-03-11 13:15:00Quelle: molkerei-industrie

Erwartungsgemäß sprach Heiner Kamps, Aufsichtsratsvorsitzender der Unternehmensgruppe Theo Müller (UTM), am 11. März auf dem 7. Berliner Milchforum nicht gerade positiv über die vor einem Jahr ausgelaufene Milchquotenregelung. Sie habe ihre Ziele nicht erfüllt, der Strukturwandel sei ungebremst weitergegangen, die Milchpreise schwankten um 20 Cent, die Erzeuger waren durch hohe Quotenkosten belastet und die Branche habe am dynamischen Wachstum im Weltmarkt kaum Teil haben können.

Bis 2024 erwartet Kamps weiter steigende Milchmengen in der EU, allerdings mit verlangsamter Zuwachsrate. Die Nachfrage im Weltmarkt werde bis 2020 um im Schnitt 2%/a wachsen. Das größere Wachstum in der Milcherzeugung wird sich lt. Kamps aber in Asien abspielen – wo Kamps übrigens ebenso wie andere Finanzinvestoren gerade Geld in die Produktion gesteckt hat. Die UTM wird jedoch auf Europa fokussiert bleiben, sagte Kamps. Hier bilden das UK und Italien die speziellen Zielmärkte. Die Müller-Gruppe, die 2010 noch bei 1,8 Mrd. € Umsatz stand und heute 6,5 Mrd. € Umsatzvolumen darstellt, soll lt. Kamps bis 2020 auf 9 Mrd. € Umsatz kommen. Bei einer Milchmenge von 6 Mrd. kg rangiert UTM schon heute auf Rang 12 des globalen Molkereirankings. An Kapital mangele es dem Unternehmen nicht, sagte Kamps, wohl aber an geeigneten Managern. UTM will weiterhin schnelle Entscheidungen treffen können, brauche zugleich aber auch die Strukturen eines internationalen Multis.

Auch in der aktuellen Marktlage arbeitet die UTM profitabel, so Kamps, wobei die 100%ige Verwertung der Milch, die breite Aufstellung in den Sortimenten und der hohe Integrationsgrad (Verpackung, Logistik usw.) dabei helfen, immer noch einen Viertel- oder gar einen halben Cent kostengünstiger zu arbeiten als der Wettbewerb.

Abhebend auf die anstehenden Preisrunden im LEH sagte Kamps, dass einige unangenehme Gespräche anstehen, dass der Handel aber letztlich nicht den Preis bestimme, sondern der Markt – die Molkereien müssten ja die angebotenen Preise nicht akzeptieren … Nachhaltigkeit hält Kamps ebenso wie Theo Müller übrigens für kein Verkaufsargument: der durchschnittliche deutsche Haushalt habe schlicht zu wenig Einkommen, um sich mit Dingen wie Nachhaltigkeit zu befassen.

 

 

 

Moproweb / moproweb

Artikel mit Bildern drucken Artikel ohne Bilder drucken

Newsletteranmeldung

Bitte geben Sie Ihre Daten an.
Felder mit * sind Pflichtfelder.
Bitte wählen Sie die passenden Newsletter aus:
Datenschutz:

Newsletterabmeldung

Die Abmeldung von unseren Newslettern ist über den Abmeldelink am Ende jedes Mailings möglich.