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Nachhaltiger Beemster – Musterstall

Datum: 03.09.2020Quelle: Beemster

 

 

 

Ein neuer Beemster-Musterstall dient den Genossenschaftsbauern von CONO Kaasmakers zukünftig als Maßstab dafür, wie sie ihre Ställe mit Blick auf Tierwohl und die Umwelt um- oder neu bauen können. Der Entwurf orientiert sich eng an der offenen, ästhetischen Architektur der klimaneutralen Beemster-Käserei. Diese wurde wegen ihrer einzigartigen Einpassung als Landschaftselement in die Unesco-geschützte Polderlandschaft als bestes aller eingereichten Bauwerke 2015 mit dem prestigeträchtigen niederländischen Architekturpreis ausgezeichnet.

 

Die gesamte Stalleinrichtung entspricht dem niederländischen MDV-Standard (Maatlat Duurzame Melkveehouderij), einem Branchenstandard für Nachhaltigkeit und Tierwohl in der Milchkuhhaltung. Für das Wohl der Milchkühe bedeutet dies, dass die Tiere im neuen Stall nach höchsten Tierschutzstandards untergebracht und versorgt sind. Beim Stallbau wurden viele nachhaltige Materialien und Techniken eingesetzt, die alle gemäß des Cradle-to-Cradle-Prinzips später wieder leicht demontier- und recyclebar sind.

 

Die hochmoderne Stalleinrichtung umfasst einen emissionsarmen Boden aus je zur Hälfte Beton und Gummi, der weniger Ammoniak freisetzt. Die Kühe haben es mit geräumigen, weichen Liegebuchten, mit breiten Laufwegen, mit Kuhbürsten und einem Kuhüberwachungssystem für 24/7 Monitoring von Tierwohl besonders gut. Das Holz der Dachsparren und -pfetten stammt aus Aufforstungsprojekten. Es hat zudem eine Reihe interessanter Eigenschaften im Vergleich zu Stahl: Es leitet keinen Strom und verhindert so die Entstehung von Strahlung. Dies kommt dem Wohlbefinden der Tiere zugute. Und obwohl die Geschmäcker unterschiedlich sind, sind sich fast alle einig: Es sieht auch viel schöner aus! Mit Hilfe eines Landschaftsarchitekten sorgen ein Bienen-Blühstreifen sowie viele Anpflanzungen rund um den Stall für reichlich Grün. So ist der optisch schöne, offene und luftige Stall auch ästhetisch und harmonisch in das umgebende Landschaftsbild eingebettet.

 

Eine Biogasanlage sorgt für umweltfreundliche Energie. Dazu wird der tagfrische Mist durch einen Sammelkeller in ein beheiztes Silo geleitet. Das Methan, das sich dort bildet, speist zwei Gasmotoren. Sie erzeugen sowohl Strom als auch Wärme von circa achtzig Grad. Diese Energie versorgt den Hof und das angrenzende Wohngebiet. Da das Methan – ein starkes Treibhausgas – direkt verwendet wird und nicht in der Luft landet, liefert die Anlage einen dreifachen Vorteil – also einen „energiepositiven“ Stall.

Roland Sossna / moproweb

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