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Nachhaltigkeit gibts nicht zum Nulltarif

Datum: 24.03.2022Quelle: ZNU

Das ZNU, Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung der Universität Witten/Herdecke, fordert von den deutschen Handelsunternehmen eine andere Preisstellung von Lebensmitteln. Aktuell seien hauptsächlich die Hersteller diejenigen, die gestiegene Produktions- und Transportkosten zu stemmen hätten, meint ZNU-Leiter Dr. Axel Kölle (links im Bild).

Viele Hersteller unter dem Dach des ZNU haben in den vergangenen Jahren erhebliche Investitionen in nachhaltiges Wirtschaften und nachhaltigere Rohstoffe getätigt, ohne dass sich dieses in den Preisen für die Verbraucher unmittelbar niedergeschlagen habe. Zudem tragen aktuell steigende Preise bei Rohstoffen, Verpackungen, Energie und Transporten zusätzlich dazu bei, die Kosten bei der Herstellung von Lebensmitteln und anderen Verbrauchsgütern in bisher ungeahnte Höhen steigen zu lassen, die für einzelne Unternehmen existenzgefährdend sein können.

Die nachhaltige Gestaltung von Lieferketten bedeutet die Berücksichtigung aller drei Dimensionen der Nachhaltigkeit, also die Ökonomie, die Ökologie und das Soziale. Konkret bedeutet das, dass Unternehmen z.B. bei der Herstellung von Schokolade aabwägen, unter welchen sozialen und ökologischen Aspekten der Kakao in den Ursprungsländern produziert wird und wie auch die Kleinerzeuger davon partizipieren.

ZNU-Leiter Dr. Christian Geßner (rechts im Bild): „Wir machen uns große Sorgen, dass Nachhaltigkeit auf der Strecke bleibt, weil insbesondere den kleinen und mittelständischen Produzenten aufgrund der harten Verhandlungspositionen des Handels aktuell die Luft zum Atmen fehlt und sie vielfach nicht mehr kostendeckend produzieren können. In anderen Ländern werden Wege gefunden, in Deutschland scheint es deutlich schwieriger in ein Miteinander zu kommen; dies ist vor dem Hintergrund der extremen aktuellen Situation durch Pandemie und Ukraine-Krise jedoch nötiger denn je.“

„Es kann nicht sein, dass die meisten Handelszentralen in Deutschland aktuell nicht dazu bereit sind, die massiv gestiegenen Produktionskosten der Hersteller mitzutragen, respektive nicht auch zum Teil in Richtung der Endverbraucher und -verbraucherinnen weiterzugeben. Wenn wir ein nachhaltiges Wirtschaftssystem wollen, muss dies vom Hersteller über den Handel bis zum Endverbraucher mitgetragen werden”, heißt es weiter beim ZNU in Witten.

Das ZNU ist seit Jahren eine wissenschaftliche und kommunikative Plattform in der Lieferkete von Nahrungsmitteln und sieht sich dabei auch als Brücke zum deutschen Lebensmittelhandel, um nachhaltigeres Wirtschaften gemeinsam nach vorne zu bringen.

Roland Sossna / moproweb

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