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Neue Kontrakte

Datum: 09.01.2023Quelle: VMB

Mit den Kontrakten über die Produkte der “weißen Linie”, zu denen auch die Konsummilch zu zählen ist, wurden am 30. Juni vergangenen Jahres durch den Druck seitens des Marktes, vor allem aber als Folge massiv gestiegener Energiepreise endlich auch die Verbraucherpreise fast erdrutschartig, wider der Schwerkraft, nach oben katapultiert. Erstmals kostete der Liter Konsum- resp. Trinkmilch (Vollmilch mit 3,5 Prozent Fett, Eigenmarke des Handels) dem Verbraucher mehr als 1 Euro. Im Zuge dessen wurden auch weitere Molkereiprodukte spürbar teurer, waren damit endlich ihren Preis wert und Voraussetzung dafür, dass die Milchbauern in den Genuss von früher utopisch klingenden Milchpreisen von um die 60 Cent/l netto kommen konnten. Manche “Mitnahmeeffekte” des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) bei der Preisfestsetzung gerade bei den Eigenmarken zur Vergrößerung der eigenen Gewinnmarge wurden dabei vom Verbraucher böse abgestraft, mussten sehr schnell revidiert werden. Als Beispiel sei das Auf und Ab bei den Verbraucherpreisen für die Biomilch genannt.

Zu Beginn des neuen Jahres wurden jetzt die neuen Kontraktpreise für die “weiße Linie” in den Regalen umgesetzt. Durch den rechtzeitigen Abschluss der Molkereien konnten die Preise zumindest stabilisiert werden. Die Endverbraucherpreise (EVP) jedenfalls wurden nochmals nach oben angepasst, allen derzeit negativen Marktindikatoren zum Trotz. Das gibt dem größten Teil der Milchbauern eine weitere Teilabsicherung ihres derzeit erfreulich hohen Milchpreisniveaus, zumindest bis ins Frühjahr hinein.

Mit Wirkung dieser Woche kostet bei Aldi (und auch bereits bei einigen Mitbewerbern) die Vollmilch der Eigenmarke “Milsani” weitere 6 Cent mehr und steht jetzt für 1,15 Euro/l im Kühlregal. Die fettarme Variante übersprang jetzt ebenfalls die Marke von einem Euro: Der EVP kletterte auf 1,05 Euro/l. Die gleiche Preisanpassung ist übrigens auch für die H-Milchen vorgenommen worden. Wenig bis nichts hat sich bei den Sondermilchen verändert: Die stehen jetzt – Aldi Beispiel gebend – für 1,45 (für Vollmilch) bzw. 1.35 Euro/l (für die fettarme Variante) im Regal: Landmilch, Weidemilch – und auch Biomilch, ausgelobt zusätzlich mit Haltungsstufen 3 bzw. 4.

Und bei einem weiteren Eckartikel der “weißen Linie” gab es eine erneute Anpassung nach oben: Alle Varianten von Quark/Topfen der Eigenmarken wurden nochmals um je 10 Cent verteuert, kosten jetzt 1,49 Euro/500 g Magerstufe, 1,09 Euro/250 g mit 40 Prozent und 0,99 Euro/250 g mit 20 Prozent Fettgehalt. Erinnert sei, dass bei diesen drei Gebinden bei der Preisanpassung Mitte vergangenen Jahres ein Sprung von 40 Cent und mehr je Einheit vollzogen wurde.

Ungeachtet aller derzeitigen Eintrübungen an den Märkten, als Folge höherer Milchanlieferung hierzulande bis zu den Problemen im internationalen Handel, vor allem aber die ungewisse Situation in China, wie sich die Abkehr von der lange sehr strikten Null-Covid-Politik auf die Märkte auswirken wird: Einen Absturz der Milchpreise wird es in den kommenden Monaten wohl nicht geben.

 

Dr. Hans-Jürgen Seufferlein / VMB

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