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Niedrige Methanemission möglich

Datum: 02.04.2021Quelle: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

 

Jersey-Kühe auf dem Versuchsgut Lindenhof, Foto: Claudia Eulitz

 

 

Ist die Milch von weidenden Kühen besser für das Klima als Milch von Kühen in Stallhaltung? Dieser Frage haben sich Forschende der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) gewidmet. Die Resultate der Forschungsarbeit haben sie in der internationalen Fachzeitschrift Agriculture publiziert.

Der Weidehaltung wurde bisher angelastet, dass sie häufig niedrigere Milchleistungen und somit auch höhere Methanemissionen pro Liter Milch erzielt als eine Stallhaltung mit hohem Kraftfutter- oder Maisanteil in der Ration. Forschende der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen Fakultät der CAU haben auf dem Versuchsgut Lindhof im Rahmen des EU-Projektes „SusCatt“ über ein Jahr hinweg die Milchleistungen von weidenden Jersey-Kühen erfasst; es wurden in mehreren Kampagnen die Methanemissionen der weidenden Kühe von der Doktorandin Cecilia Loza (Abteilung Grünland und Futterbau/Ökologischer Landbau – Professor Friedhelm Taube) gemessen.

 

Das überraschende Resultat der Forschungsarbeit, die unlängst in der internationalen Fachzeitschrift Agriculture publiziert wurde: Die Milchleistungen der Kühe waren nicht nur generell sehr hoch und vergleichbar mit Jersey-Kühen aus einer anderen Studie, die bei gleichem Körpergewicht 61 Prozent Kraftfutter in der Ration aufgenommen haben – die Milchleistung konnte sogar noch zusätzlich auf den artenreichen Beständen signifikant gesteigert werden und lag in der frühen Laktationskurve im Mittel bei bis zu 30 Kilogramm Standardmilch (ECM) pro Kuh und Tag. Da Jersey-Kühe mit etwa 430 Kilogramm Körpergewicht wesentlich leichter sind als solche der Rasse Holstein-Friesian, sind das extrem hohe Leistungen bezogen auf das Körpergewicht. Diese Milch ist zudem von exzellenter Qualität mit Fettgehalten von durchschnittlich fünf bis sechs Prozent. Die Methanbildung war zwar auch mit ca. zehn Prozent leicht gesteigert, doch blieben die Methanemissionen insgesamt mit ca. acht bis zehn Gramm Methan pro Kilogramm Standardmilch auf einem im Vergleich zur internationalen Literatur sehr niedrigen Niveau. Dies ist vor allem das direkte Resultat der exzellenten Futterqualitäten und hohen Futteraufnahmen auf der Weide, die mit dem sehr jungen Weidefutter angeboten worden war – um das zu erreichen, rotierten die Kühe auf etwa 15 Teilflächen bis zu zehnmal im Jahr.

Originalpublikation:

Loza, C., Reinsch, T., Loges, R., Taube, F., Gere, J.I., Kluß, C., Hasler, M., Malisch, C.S., 2021. Methane Emission and Milk Production from Jersey Cows Grazing Perennial Ryegrass–White Clover and Multispecies Forage Mixtures. Agriculture 11, 175, https://doi.org/10.3390/agriculture11020175

 

 

 

Roland Sossna / moproweb

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