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Rätsel um die Mitgliederzahl

Datum: 08.08.2022Quelle: molkerei-industrie

 

 

 

Der BDM hat im Lobbyregister des Deutschen Bundestags seine Angaben aktualisiert und den Jahresabschluss/Rechenschaftsbericht für das Jahr 2021 veröffentlicht. Demnach haben sich die Einnahmen des BDM von 2,23 Mio. € im Jahr 2020 auf 2,02 Mio.  € im Jahr 2021 reduziert. Gemeldet werden 16.000 Mitglieder per 31.12.2021.

Laut Informationen, die der Verband Ende März gegenüber top agrar gegeben hat, werden jedoch 12.000 Mitglieder mit jeweils durchschnittlich 73 Milchkühen gezählt. Wenn lt. BDM-Angaben ein Beitrag von 80 € pro Jahr sowie 2,50 €/Kuh entrichtet werden, müsste das Beitragsaufkommen rechnerisch auf 3,15 Mio. € kommen. Teilt man die gemeldeten Einnahmen von 2,02 Mio. € durch die Zahlung der in top agrar angegeben 12.000 Mitglieder plus den Betrag, der der relevanten Kuhzahl entspricht, kommt man auf eine Mitgliederzahl von 7.679 (7.679 * 80,- EUR + 7.679 * 73 Milchkühe * 2,50 EUR = 2,02 Mio. EUR). Dies unter der Annahme, dass alle Beiträge nur von Bauern stammen. Tatsächlich erhält der BDM aber Zahlungen von Fördermitgliedern (der Mindestbetrag liegt bei nur 100 €/a).

Interessanterweise übersteigen die Einnahmen des BDM auch in 2021 die Aufwendungen von 1,4 Mio. € beträchtlich.

Die Redaktion hat den BDM um eine Stellungnahme gebeten, insbesondere zu diesen Fragen:

1)            Wie teilen sich die Einnahmen auf in solche, die von Mitgliedern stammen, und Zahlungen durch Fördermitglieder?

2)            Stimmt, was top agrar am 21.3.22 meldet: 12.000 Mitglieder mit je 80 € Betrag plus 2,50 € je Kuh?

3)            Die Einnahmen betrugen zuletzt 2,02 Mio. €, die Ausgaben lagen bei 1,4 Mio. €. Was passiert mit der Differenz?

 

Diese Antwort hat uns der BDM-Vorsitzende Hans Foldenauer am 8.8.22 gegeben:

Sehr geehrter Herr Sossna,

grundsätzlich sind wir immer gerne bereit, Fragen zu unserer Verbandstruktur transparent zu beantworten. Wir haben jedoch den Eindruck gewonnen, dass diese investigative Befragung bei anderen Verbänden nicht stattfindet und belastbare Zahlen derer somit im Dunkeln bleiben. Diese Zahlen wären sicher für Ihre Leser ebenfalls interessant – auch wenn es angesichts der komplexen Struktur und Verzweigungen anderer Verbände ein nicht ganz einfaches journalistisches Unterfangen sein dürfte.

In der Vergangenheit hat uns eine in dieser Art ausgewogene Berichterstattung gefehlt, so dass bei uns leider der Eindruck entstehen muss, dass hier gezielt immer nur die Finanzen und Zahlen des BDM Thema sind.  Es ist Ihre journalistische Aufgabe nachzufragen und zu hinterfragen – das ist völlig klar und auch richtig so.

Bitte haben Sie aber auch Verständnis dafür, dass für uns – aber fatalerweise auch für den Leser – durch die wiederkehrende Fokussierung auf den BDM der Eindruck entstehen muss, dass hier eine Art Generalverdacht geschürt wird, dass es im Verband Unregelmäßigkeiten geben könnte. Dem treten wir entschieden entgegen.

Über die finanzielle Situation des BDM sowie die Verwendung der Mitgliedsbeiträge legen wir regelmäßig in unseren Bundesdelegiertenversammlungen gegenüber den Vertretern unserer Mitglieder Rechenschaft ab.

Mit freundlichen Grüßen

Hans Foldenauer

BDM e. V.

 

 

 

 

 

 

 

Roland Sossna / moproweb

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