x
Emmi

Resultat auf Vorjahr, Strategieumsetzung auf Kurs

Datum: 28.08.2019Quelle: Emmi

 

Emmi erzielte in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2019 ein insgesamt verhaltenes organisches Wachstum von 1.6 %. Während das organische Wachstum in der Schweiz mit 0.5 % gut und in der Division Americas mit 4.3 % den Erwartungen entsprechend ausfiel, konnte die Division Europa aufgrund sinkender Umsätze bei der Gläsernen Molkerei mit 0.7 % die Erwartungen in Summe nicht erfüllen. In allen Divisionen sehr erfreulich entwickelten sich die Umsätze von Emmi Caffè Latte. Aber auch in strategisch relevanten Nischenmärkten wie italienische Dessertspezialitäten oder Ziegenmilchprodukte wurden erfreuliche Zuwächse erzielt. Wachstumstreiber waren im Weiteren auch im ersten Halbjahr 2019 die Wachstumsmärkte Chile, Mexiko und Tunesien.

Im ersten Halbjahr 2019 erwirtschaftete Emmi ein EBIT von CHF 93.5 Millionen. Im Vergleich zu CHF 95.0 Millionen in der Vorjahresperiode resultierte somit ein Rückgang von 1.6 %. Während die Bruttogewinnmarge dank konsequenter Arbeit am Portfolio von 36.1 % auf 36.4 % gesteigert werden konnte, sank die EBIT-Marge aufgrund des hohen Kostendrucks letztlich doch geringfügig von 5.7 % auf 5.6 %. Dieses Ergebnis ist angesichts des harten Branchenumfelds beachtlich. Dazu Urs Riedener, CEO von Emmi: “Erneut wird ersichtlich, wie wichtig das Kostensparprogramm ist, das Emmi seit mehr als zehn Jahren stetig ausweitet.” Es resultierte ein Reingewinn von CHF 72.9 Millionen; eine Steigerung von 1.1 % gegenüber dem (bereinigten) Reingewinn des Vorjahres von CHF 72.1 Millionen. Die Reingewinnmarge betrug 4.4 % (Vorjahr bereinigt 4.3 %).

Auf Basis des Halbjahresergebnisses bestätigt Emmi die für das Gesamtjahr 2019 gesetzten Ertragsziele (EBIT von CHF 215 Millionen bis 220 Millionen und Reingewinnmarge von 4.7 % bis 5.2 %), reduziert jedoch ihre Umsatzprognosen für die Division Europa (neu: -1.0 % bis 1.0 % anstatt 1 % bis 3 %) und entsprechend für die Gruppe (neu: 1.5 % bis 2.5 % anstatt 2 % bis 3 %) leicht nach unten.

Zur konsequenten Strategieumsetzung gehören die weitere Stärkung der Positionen in Wachstumsmärkten außerhalb Europas und Investitionen in strategische Nischen. Dies hat Emmi im ersten Halbjahr 2019 mit verschiedenen Maßnahmen vorangetrieben. Im Juni 2019 kündigte Emmi an, ihre Beteiligung an der Laticínios Porto Alegre Indústria e Comércio S.A. mit Sitz in Ponte Nova, Brasilien von 40 % auf 70 % zu erhöhen. Ein weiterer Fokus lag auf dem Ausbau des internationalen Ziegenmilch-Netzwerks durch die Ankündigung des Kaufs einer 66-%-Beteiligung am österreichischen Bio-Ziegenmilch und -Schafmilchverarbeiter Leeb Biomilch GmbH. Das strategische italienische Dessertgeschäft wird durch den Zukauf der Pasticceria Quadrifoglio S.r.l. weiter beflügelt werden. Aber auch der Kauf der Blauschimmelkäse-Produktionsstätte in den USA und der Verkauf der Emmi Frisch-Service AG in der Schweiz sind in der Strategieumsetzung wichtige Schritte.

 

Division Schweiz

Die Division Schweiz erwirtschaftete einen Nettoumsatz von CHF 810.5 Millionen – ein Rückgang um 2.4 % im Vergleich zum Vorjahreswert (CHF 830.3 Mio.). Bereinigt um die erwähnten Devestitionseffekte (Verkauf Emmi Frisch-Service AG, Verkauf eines Teils des Handelswarengeschäfts) resultierte ein organisches Wachstum von 0.5 %. Dieses liegt am oberen Ende der im Februar 2019 von Emmi für das Gesamtjahr veröffentlichten Prognose von 0 % bis 0.5 %. Der Anteil der Division Schweiz am Konzernumsatz beträgt 48.7 %.

Das organische Wachstum der Division Schweiz ist in erster Linie auf die Molkereiprodukte zurückzuführen. Höhere Absatzmengen bei Milch und Rahm konnten trotz weiterhin markantem Preisdruck die rückläufigen Butterumsätze überkompensieren. Die beiden anderen großen Produktgruppen, Käse und Frischprodukte, büßten organisch beide leicht an Umsatz ein. Beim Käse betraf der Rückgang primär Sortenkäse. Diese Entwicklung widerspiegelt die gegenüber dem ersten Halbjahr 2018 weiter gestiegen Käseimporte und den allgemeinen Preisdruck in diesem Produktesegment. Zulegen konnten hingegen verschiedene Spezialitätenkäse wie Luzerner Rahmkäse, Scharfer Maxx oder Le Petit Chevrier. Bei den Frischprodukten wurde der organische Umsatzrückgang im Wesentlichen durch Einbußen bei den Eigenmarken des Handels (Jogurts und Glaces) getrieben. Markenprodukte wie Emmi Caffè Latte und Energy Milk konnten hingegen erfreulicherweise ein deutliches Wachstum verzeichnen.

 

Division Americas

Im ersten Halbjahr 2019 stieg der Umsatz der Division Americas von CHF 502.2 Millionen auf CHF 518.4 Millionen. Dies entspricht einem Wachstum von 3.2 % im Vergleich zur Vorjahresperiode. Organisch, das heißt bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte, resultierte ein Wachstum von 4.3 %. Dieser Wert liegt im Rahmen der Ganzjahresprognose vom Februar 2019 (4 % bis 6 %). Die positive organische Umsatzentwicklung ist insbesondere auf die Wachstumsmärkte Chile, Mexico und Tunesien zurückzuführen. Der Anteil der Division Americas am Konzernumsatz beträgt 31.2 %.

Das organische Wachstum im Bereich Käse ist primär auf das Handelsgeschäft von Mexideli, die Umsätze von Emmi Roth mit Schweizer Käse (z.B. Le Gruyère AOP), das Ziegenkäsegeschäft in den USA sowie lokal hergestellte Käse in Chile zurückzuführen. Bei den Molkereiprodukten resultierte ein organisches Wachstum von 5.2 %, was vor allem eine Folge der guten Umsatzentwicklung in Tunesien (Milch, Butter) und Chile (Milch, Rahm) ist. Der Umsatz bei den Frischprodukten wuchs organisch um 3.4 %. Positive Einflussfaktoren waren Umsatzzuwächse mit italienischen Dessertspezialitäten in Frankreich, Jogurt und Milch-Shakes in Chile sowie Kaiku Caffè Latte in Spanien. Leicht gebremst wurde das Wachstum durch die marktbedingt moderaten Umsätze mit Jogurts und Joghurtdrinks in Spanien

 

Division Europa

Die Division Europa umfasst die Märkte Italien, Deutschland, Österreich, Belgien, Niederlande, Großbritannien und Lácteos Caprinos in Spanien.

Die Division Europa erzielte im ersten Halbjahr 2019 einen Umsatz von CHF 279.9 Millionen gegenüber CHF 287.6 Millionen in der Vorjahresperiode. Folglich resultierte ein Rückgang von 2.7 %. Unter Ausschluss der insgesamt negativen Währungseffekte wurde zwar organisch ein leichtes Wachstum von 0.7 % erzielt, jedoch lag dieses unter der Prognose von Emmi für das Gesamtjahr (1 % bis 3 %). Diese Entwicklung erklärt sich primär mit deutlich tieferen Umsätzen mit Molkereiprodukten bei der Gläsernen Molkerei in Deutschland. Hingegen verzeichneten, über die gesamte Division betrachtet, die Segmente Frischprodukte und Pulver/Konzentrate ein deutliches Wachstum. Der Anteil der Division Europa am Konzernumsatz beträgt 16.8 %.

Der Bereich Frischprodukte wuchs organisch um sehr erfreuliche 7.0 %. Die wesentlichen Treiber dieser positiven Umsatzentwicklung waren Emmi Caffè Latte in allen europäischen Märkten sowie das Geschäft mit italienischen Dessertspezialitäten. Die Umsätze mit Onken-Jogurts waren hingegen sowohl in Deutschland als auch in Großbritannien rückläufig. Der Bereich Käse verlor organisch 1.6 % an Umsatz. Hauptgrund für die negative Abweichung waren rückläufige Exporte von Emmentaler AOP aus der Schweiz nach Italien. Auf der anderen Seite entwickelten sich einzelne Spezialitätenkäse, zum Beispiel Kaltbach in Deutschland, sehr positiv. Die Molkereiprodukte büßten organisch hohe 16.2 % an Umsatz ein, wofür der deutlich tiefere Umsatz bei der Gläsernen Molkerei in Deutschland hauptverantwortlich war. Diese unerfreuliche Entwicklung war auf eine Kombination von tieferen verarbeiteten Milchmengen und ein allgemein tieferes Preisniveau bei der Bio-Milch zurückzuführen. Das hohe organische Wachstum im Bereich Pulver/Konzentrate von 42.4 % ist auf höhere Umsätze mit Ziegenmilchpulver beim Handelsunternehmen AVH dairy und mit der eigenen Produktion (Goat Milk Powder) in den Niederlanden zurückzuführen.

 

Division Global Trade

Die Division Global Trade beinhaltet primär Direktverkäufe aus der Schweiz an Kunden in Ländern, in denen Emmi keine eigenen Gesellschaften hat. Dazu gehören die asiatischen und osteuropäischen Märkte, die meisten südamerikanischen Länder und die Arabische Halbinsel. Der Anteil der Division Global Trade am Konzernumsatz beträgt 3.3 %.

In der Division Global Trade resultierte im ersten Halbjahr 2019 ein Umsatz von CHF 54.5 Millionen. Im Vergleich mit CHF 54.7 Millionen im Vorjahr entspricht dies einem Rückgang von 0.4 %. Die Rückgänge in den beiden bedeutenden Segmenten Frischprodukte und Käse sind vor allem auf tiefere Umsätze mit Joghurtdrinks beziehungsweise Fondue zurückzuführen. Dies ist unter anderem auch eine Folge des wieder erstarkten Schweizer Frankens. Der Anstieg im Bereich Pulver/Konzentrate widerspiegelt die gestiegenen Milchpulverentlastungsexporte.

 

Roland Sossna / moproweb

Artikel mit Bildern drucken Artikel ohne Bilder drucken

Newsletteranmeldung

Bitte geben Sie Ihre Daten an.
Felder mit * sind Pflichtfelder.
Bitte wählen Sie die passenden Newsletter aus:
Datenschutz:

Newsletterabmeldung

Die Abmeldung von unseren Newslettern ist über den Abmeldelink am Ende jedes Mailings möglich.