Schwache Fundamentaldaten

Da die Milchproduktion allen Prognosen zufolge in den nächsten 12 Monaten steigen wird und der Verbrauch Zeit braucht, um sich zu erholen, wird erwartet, dass die Fundamentaldaten des Weltmarktes bis ins zweite Quartal 2021 hinein schwach bleiben werden, so der Quartalsbericht der Rabobank namens “A Delicate Rebalancing“. Im dritten Quartal sollte der exportierbare Überschuss zurückgehen, da sich der Inlandsverbrauch verbessert.

Das Wachstum der Milchproduktion in den wichtigsten Exportregionen begann im zweiten Quartal 2020 und wird den Prognosen zufolge bis 2021 weiter anhalten. Die Rabobank erwartet einen Produktionsanstieg von 1,3% im Jahresvergleich in den sieben großen Milchregionen im vierten Quartal 2020, 1,0% in der ersten Hälfte des Jahres 2021 und 0,8% im Restjahr 2021.

Trotz der Störungen, die Covid-19 auf die globalen Milchmärkte gebracht hat, haben sich die Milchpreise der landwirtschaftlichen Betriebe als widerstandsfähig erwiesen. “Die Rohstoffpreise zogen im zweiten Quartal an, was weitgehend auf die staatliche Unterstützung in Form von Staatskäufen, Lagerbestandsmanagement und fiskalischen Anreizen für die Verbraucher zurückzuführen ist”, sagt Sandy Chen, Senior Analyst – Molkereiprodukte bei der Rabobank. In der EU werden alsbald die ersten Partien aus der privaten Lagerhaltung auf den Markt drängen …

Das chinesische Importverhalten in den nächsten sechs bis neun Monaten ist mit Unsicherheiten behaftet, bei einem anhaltenden Wachstum des lokalen Milchangebots. Laut Rabobank werden die chinesischen Milchimporte in den Jahren 2020 und 2021 zurückgehen, ausgenommen bei Molke. Eine lockere Geldpolitik und ein schwacher USD-Wechselkurs bilden Aufwärtsrisiken für die Preise von Milchrohstoffen.

Für den EU-Raum prognostiziert die Rabobank den Milchpreisdurchschnitt bis Ende des Jahres auf 32,5 Cent.