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Start für DLG-Programm Milchviehhaltung

Datum: 22.11.2021Quelle: DLG

Im Austausch mit Landwirten, fachlichen Experten, Molkereien und dem deutschen Lebensmitteleinzelhandel hat die DLG das Programm Milchviehhaltung als eigenständiges Zertifizierungsprogramm entwickelt. Es gibt Auskunft über die tiergerechte Haltung von Milchkühen und lobt diese mit dem vierstufigen DLG-Tierwohl-Label aus. Molkereien können das Label auf ihren Erzeugnissen als Mehrwert kommunizieren, so dass sich Verbraucher beim Einkauf bewusst für eine Verbesserung von Tierwohl entscheiden können.

Stallhaltung, Außenklima, Premium – was aus dem Frischfleischbereich bereits bekannt ist, soll ab dem 1. Januar 2022 auch für Milch und Milchprodukte gelten. Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel verfolgt damit das Ziel auch in diesem Segment mehr Transparenz hinsichtlich der verschiedenen Haltungsformen zu schaffen. Zur Absicherung der Haltungsformstufen 2 bis 4 werden von der Haltungsform anerkannte Prüfprogramme eingesetzt. Das DLG-Programm Milchviehhaltung wurde dafür in den letzten zwei Jahren in engem Austausch mit den Marktpartnern erarbeitet und zur Praxisreife entwickelt. Es fördert die tiergerechte Haltung von Milchkühen in fünf Bereichen: Haltungsumwelt, Tiergesundheit, Arzneimittelmonitoring, Futtermittel und Management.

DLG-Programm Milchviehhaltung
Auf Basis des DLG-Prüfprogramms Milchviehhaltung wird das DLG-Tierwohl-Label in vier Stufen ausgelobt: Basis, Bronze, Silber oder Gold. Es umfasst 36 Kriterien, die je nach Stufe in unterschiedlichem Umfang erfüllt werden müssen. Enthalten sind acht K.O.-Kriterien, die die Basisanforderungen der Haltungsform darstellen.
Da es verschiedene Haltungs- und Managementsysteme in der Milchviehhaltung gibt, bringt jeder landwirtschaftliche Betrieb andere Voraussetzungen mit. „Deshalb wurde von der DLG ein System bestehend aus vier Stufen mit unterschiedlichem Anforderungsprofil entwickelt“, erläutert Rudolf Hepp, Geschäftsführer der DLG-TestService GmbH, das Prüfkonzept, dem sich Milchviehhalter unterziehen müssen, wenn sich ihre Molkereien für das DLG-Programm Milchviehhaltung entscheiden.

Transparenz schaffen
Ziel des Lebensmitteleinzelhandels ist es, dem Verbraucher künftig auch bei Milch und Milchprodukten die kaufentscheidenden Informationen für ein Mehr an Tierwohl auf einen Blick zu bieten. Die an der Haltungsform beteiligten Einzelhändler – die Aldi-Gruppe, die Bünting Unternehmensgruppe, EDEKA und Netto, REWE und Penny sowie die Schwarz-Gruppe – erleichtern Konsumenten damit die bewusste Entscheidung für eine der vier Haltungsstufen. Die DLG folgt mit ihrem DLG-Programm Milchviehhaltung diesem Ziel, denn Tierwohl im Nutztierbereich ist eine komplexe, gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur gelingen kann, wenn alle Partner der Wertschöpfungskette gemeinsam konkrete Veränderungen in Gang setzen.

Auditierung von Landwirten und Molkereien
Die Zertifizierung des Milchviehbetriebs erfolgt durch ein Vor-Ort-Audit mit Stall- und Dokumentenprüfung. Die Durchführung erfolgt über Zertifizierungsstellen im Auftrag der Molkereien durch DLG-geschulte und zugelassene Auditoren. Der Auditor wird mithilfe einer Software durch das Audit geführt. Wenn alle Daten erhoben und eingetragen wurden, wird das Ergebnis per Internetverbindung sofort berechnet.

Mit dem Molkereiaudit wird im Rahmen des DLG-Programms Milchviehhaltung sichergestellt, dass die Rückverfolgbarkeit durch eine Chargenkennzeichnung im gesamten Unternehmen und auf allen Prozessstufen jederzeit gegeben ist. Ein Verwechseln oder Vermischen der Milch muss ausgeschlossen werden. Als Trennung gilt die zeitliche und räumliche Separation. Das beginnt mit der Erfassung der Rohmilch bei der Milchsammlung auf Höfen mit gültiger DLG-Zertifizierung und geht weiter mit dem Wareneingang bei der Molkerei, dem Abpumpprozess, der Lagerung und der weiteren Verarbeitung.

Roland Sossna / moproweb

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