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Unternehmenskiller Energiepreise

Datum: 16.09.2022Quelle: VdEW

 

Die unaufhörlich steigenden Strom- und Gaspreise bringen immer mehr Unternehmen an den Rand der Insolvenz. Die Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft treffen die Preissteigerungen wegen der hohen Energiebedarfe besonders hart. Bis zu 30 Prozent der Unternehmen in der Branche sind laut einer Umfrage des Verbands der Ernährungswirtschaft (VdEW) konkret von der Insolvenz bedroht, wenn die Energiekosten nicht kurzfristig sinken. Hochgerechnet auf die gesamte Branche in Deutschland könnte das den Verlust von bis zu 200.000 Arbeitsplätzen und einen Zusammenbruch der Versorgungskette mit Lebensmitteln bedeuten.

 

“Die Unternehmen müssen im Vergleich zum Vorjahr teilweise mehr als das Fünfzehnfache an Energiekosten zahlen”, sagt Vehid Vehid Alemić, Hauptgeschäftsführer des VdEW. “Das sind teilweise Millionenbeträge. Vor allem kleinen und mittleren Unternehmen fehlt dafür die Liquidität. Bleiben die Preise so, bedeutet das für tausende Betriebe in Deutschland das Aus.” Folgen einer Pleitewelle unter den Unternehmen wären leere Regale in vielen Supermärkten. “Viele der Betriebe stellen Vorprodukte für andere Lebensmittel her. Fallen diese weg, betrifft das eine Vielzahl weiterer Hersteller. Die Folgen für alle Verbraucher sind unkalkulierbar”, betont Alemić. Die Versorgungskette eines Großteils der in Deutschland hergestellten Lebensmittel könnte in der Folge zusammenbrechen. Die Lebensmittel, die dann noch verfügbar sind, würden zudem weiterhin deutlich im Preis steigen.

 

Als zentrale Maßnahme, um die Unternehmen zu retten, fordern der VdEW und seine Mitgliedsunternehmen einen sofortigen Preisdeckel für Strom und Gas. “Das ist der beste Weg, um die Kostenexplosion in den Griff zu bekommen und die Liquidität der Betriebe längerfristig zu sichern”, sagt Alemić. Die jetzt von der Bundesregierung vorgesehene finanzielle Unterstützung auch kleiner und mittlerer Unternehmen zur Abmilderung der Energiekosten schon ab September sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. “Das wird aber nur ausreichen, wenn wirklich ein signifikanter Teil der Mehrkosten übernommen wird. Und zwar so lange, wie die Energiekosten hoch bleiben.” Eine kleine Pauschale wie bei den Verbrauchern werde da nicht ausreichen.

 

 

Roland Sossna / moproweb

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