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Warum die Preise sinken

Datum: 05.05.2023Quelle: VMB

Die Statistik der deutschen Milchanlieferungsmenge, bekanntgegeben von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), verzeichnet seit einem halben Jahr monatliche Erhöhungen der Gesamtmilcherzeugung im Vergleich zum Jahr 2022. Dabei sind noch keine markanten Unterscheidungen zwischen West-, Ost-, Süd- und Norddeutschland zu erkennen. Im Mittel liegen die Steigerungen zwischen den einzelnen Gebieten bei ein bis drei Prozent. Im Biomilchbereich ist die Milchproduktion noch aktiver. Das veröffentlichte Milchaufkommen für die Gesamtmilchmenge (aus konventioneller und bio-/ökologischer Milch) für den Februar 2023 beträgt 2,465 Milliarden Kilogramm. Der Anstieg zum Vorjahresmonat liegt bei knapp mehr als zwei Prozent, so dass in Summe 50 Millionen Kilogramm mehr Milch im Monat mit den geringsten Kalendertagen, angeliefert wurde.

Konventionelle Milcherzeugung: hohes Erzeugungsniveau
Das Erzeugungsniveau verbleibt trotz – zum Teil stark nachlassenden Milchpreisen – weiterhin hoch. Zwischenzeitlich gibt es allerdings in einigen Bundesländern schon erste Reaktionen auf die fallenden Milchpreise, dennoch bleibt die Gesamthöhe immer noch marktbelastend. Im Februar 2023 erhöhte sich die Milchproduktion um 1,8 Prozent auf eine Höhe von 2,356 Milliarden Kilogramm Milch bzw. um mehr als 50 Millionen Kilogramm Milch. Durch die doch heftigen Erlösreaktionen bei Milcherzeugnissen, durch die abgeschwächten Absätze im Inland wie für den Export, wurden die Verwertungen bei einigen Milcherzeugnissen in der Preisbasis relativ heftig angepasst. Daher sank das Preisniveau, vor allem bei den Standarderzeugnissen, unterschiedlicher als bei anderen Milcherzeugnissen. Daher entstehen derzeit weite Preisabstände. In einigen Gebieten reagieren die Milcherzeuger bereits auf die fallenden Milchpreise. In Schleswig-Holstein und Berlin/Brandenburg unterschreitet das Milchaufkommen den Vorjahreswert. In Sachsen-Anhalt verblieb die Milchanlieferung auf Vorjahresniveau. Allerdings ist das sonstige Milchaufkommen in den anderen Bundesländern positiv zum Vorjahresmonat geblieben. Der Durchschnitt befindet sich je nach Region zwischen zwei und fast drei Prozent. Da die Ausrichtung der Milchpreisentwicklung noch keine allzu große Veränderung bis zur Jahresmitte einnehmen wird, wird wohl die Erzeugungshöhe auch diesem Trend folgen.

Ökologisch/biologische Milch: ungebremst geht es weiter
Die biologisch/ökologische Milcherzeugungsmenge steigt ohne Unterlass weiter an. Trotz der Schwierigkeiten die gesamten Biomilcherzeugungsmengen zu vermarkten und weil sich die Milchpreise absteigend verhalten, geht das Milchaufkommen immer noch ordentlich voran. Auch im Februar 2023 erhöhte sich die Anlieferung wieder deutlich als noch vor einem Jahr. Insgesamt wurden 108 Millionen Kilogramm Milch im Februar 2023 erzeugt. Ein Plus von über acht Prozent bzw. eine gestiegene Milchmenge von acht Millionen Kilogramm Milch. Auch die bayerische Milcherzeugung hat ebenfalls nochmals zugelegt. Nach den Meldungen der Molkereien in Bayern für Biomilch stieg die Erfassung um 7,3 Prozent an. Sollten die derzeitigen deutschen Anlieferungszahlen ihren Wert behalten, ist bald eine Gesamtmenge an biologisch/ökologischer Milch von fast 1,4 Milliarden Kilogramm Milch erreicht.

Dr. Hans-Jürgen Seufferlein / VMB

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