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Preispoker

Datum: 17.03.2023Quelle: VMB

Ähnlich wie die amtliche Statistik der Milcherzeugung für Deutschland im Januar 2023 nun offiziell einen Zuwachs von drei Prozent zum Vorjahr ermittelt hat, schreitet in gleichweise der März fort. Das kalte Wetter hat zwar kurzfristig den saisonalen Anstieg gebremst, dennoch bleibt das Gesamtaufkommen an Milch hoch. Die Marktlage ist für die Verarbeiter kritischer bei den Handelspreisen geworden, da zusätzlich auch die Konsumenten weiter im Einkauf sparsam agieren. Der Handel mit Milcherzeugnissen verläuft daher in Summe normal, obwohl bei nachlassenden Preisen mehr Nachfragedynamik bei den Verbrauchern, bei der weiterverarbeitenden Industrie und für den Export erwartet wurde.

Milchfett: problematisch
Die erheblichen Preissenkungen bei Block- und geformter Ware zu Beginn des Jahres haben zu einer sehr ausgeweiteten Bestellung im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) und in der Industrie geführt, auch mit der Hoffnung das Absatzniveau wieder angeregter zu halten. Diese Rechnung scheint im März 2023 noch nicht ganz aufgegangen zu sein, so dass der Mengenabfluss an Milchfett in seiner Höhe eher problematisch bleibt. Auch die österlichen Vorbereitungen haben anscheinend noch nicht in vollem Umfang stattgefunden. Die Fettpreisgestaltung bleibt weiter problematisch und niedrig bei gleichzeitig we-nig Handelsbereitschaft.

Hartkäse: abwartend bei gutem Mengenfluss
Das Handelsvolumen bei Hartkäse kann sich tendenziell wie bereits in den vergangenen Wochen noch gut halten. Allgäuer Emmentaler Ursprungsqualität und Emmentaler Viereckware werden im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) freundlich abgesetzt. Gleichzeitig konnte der Export noch zufrieden stellen. Durch das derzeit marktkritische Umfeld bei den Handelspreisen für Butter und Schnittkäse, drängen die Käufer verstärkt darauf, bei den nächsten Kontraktverhandlungen eine gewisse Abgleichung erzielen zu „müssen“.

Schnittkäse: schwierig – Preise unter Druck
An und für sich verhalten sich die Absatzmengen bei Schnittkäse für die Jahreszeit in einer weitest gehenden guten Position, obwohl nachweislich der LEH-„Abruf“ und der Export noch etwas gedeckelter verlaufen. Allerdings gehen durch die hohen Milcherzeugungsmengen in Deutschland, aber auch im gesamten europäischen Raum, die Produktionszahlen bei Käse im Allgemeinen und speziell bei Schnittkäse stark nach oben. Dieser erhöhte Mengendruck verschafft den Herstellern nicht gerade viel Spielraum festere Konditionen zu offerieren. Entsprechend sind die Verhandlungsoptionen weiterhin schwierig und nochmalige Zugeständnisse durchaus für den beginnenden Frühling möglich.

 

Dr. Hans-Jürgen Seufferlein / VMB

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