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VÖM: Härtetest bestanden

Datum: 25.03.2021Quelle: molkerei-industrie

Bei einer stabilen Milchanlieferung von 3,38 Mio. t ist die österreichische Milchwirtschaft mit einem leichten Umsatzplus von 3,2 % auf 2,95 Mrd. Euro aus dem Corona-Jahr 2020 gekommen. Wie Helmut Petschar, Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM), heute im Rahmen einer virtuellen Pressekonferenz ausführte, hat „die Milchwirtschaft den Härtetest des Coronajahres 2020 bestanden“. Eine der größten Herausforderungen war vor allem der Wegbruch des Gastronomie- und Tourismussektors sowie Nachfrageverschiebungen zum LEH. Während die Umsätze im Gastronomiebereich um 60 – 80 % einbrachen, konnte der LEH deutliche Zuwächse verzeichnen; insbesondere bei Butter (+ 15,5 %) und Käse mit einem Plus von gut 10 %. An den LEH richtete er die Aufforderung zu mehr Fairness statt  Aktionismus. Die Milchwirtschaft habe die Versorgungssicherheit der Bevölkerung zu jedem Zeitpunkt gewährleistet. „Scheinbar hat der LEH schon wieder vergessen, das Molkereien und Bauern dafür gesorgt haben“, so Petschar.

Punkten konnte die Milchwirtschaft wiederum im Export. So stiegen die Ausfuhren im vergangenen Jahr um 4,5 % auf 1,312 Mrd. Euro. Wichtigstes Exportprodukt war  Käse mit 155.000 t (+ 1,8%), wichtigstes Exportland bleibt Deutschland mit einem Anteil von 50,4 % an den Gesamtexporten.

Die Erzeugermilchpreise lagen 2020 mit einem durchschnittlichem Auszahlungswert von 42,65 Cent (2019: 41,82 Cent) für Milch mit natürlichen Inhaltsstoffen inkl. MwSt. über dem Vorjahresniveau. Für gentechnikfreie Qualitätsmilch wurden durchschnittlich 34,26 Cent/kg erzielt (2019: 33,66 Cent für Milch mit 4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, ohne MwSt.). Der Anteil von Bio- und Heumilch konnte weiter ausgebaut werden. Österreich hält mit 19,1 % bzw. 600.000 t den höchsten Bioanteil in der EU.

In  Richtung Politik forderte der VÖM-Präsident die pandemiebedingten Umsatzausfälle mit Ausgleichszahlungen zu kompensieren. Im vergangenen Jahr seien den Molkerei gut 81 Mio. Euro entgangen. Eine Möglichkeit hier wäre eine Hilfe – ähnlich der für die Schweinebranche – die sich nicht auf Umsatzausfälle, sondern auf die Deckungsbeiträge bezieht. Die Ertragslage der Molkereien ist laut Petschar nach wie vor sehr knapp, zumal die Corona bedingten Schutz- und organisatorischen Maßnahmen zusätzliche Kosten verursachten. Mit Blick auf das aktuelle Jahr führte er aus, dass die Milchwirtschaft weiterhin von der  Coronapandemie geprägt sei. „Wir hoffen, dass die Gastronomie und Hotellerie bald wieder öffnen, um weitere Ausfälle zu kompensieren, so Petschar.

Anja Hoffrichter / moproweb

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