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Der Trumpf „Heimat“ sticht gerade jetzt

Datum: 04.07.2022Quelle: Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW e.V. Ort: Krefeld

Wertschätzen Verbraucher die regionale Herkunft von Milchprodukten und honorieren sie den Mehrwert? Mit Christa Langen, Wolfgang Rommel sowie dem Milchlandwirt Herbert Schiffers diskutierten gestern drei Experten über Regionalität bei Milch und Milchprodukten beim Sonntags-Talk aus der Reihe „MILCH IM DIALOG“.

Für Herbert Schiffers, Milchkuhhalter im westlichen Zipfel Deutschlands – daher rührt auch der Name „Zipfelmilch“ – ist es selbstverständlich, die Hoftore zu öffnen und interessierten Verbrauchern zu zeigen, wo und wie die Produkte erzeugt werden. „Offenheit ist sehr wichtig: Die Besucher können sich auf unserem Betrieb frei bewegen und sehen schnell, dass die Bilder, die sie aus den Medien kennen, nicht der Realität entsprechen“,  gab der Hofbesitzer zu Protokoll. Offene Hoftore und entsprechende Transparenz sind unverzichtbar, um auf dem Betrieb zu zeigen, wo die Milch herkomme, argumentierte Foodexpertin Christa Langen von „Food-Respekt“ aus Eschweiler. Deshalb sei es wichtig, die Kooperation mit dem lokalen Handel zu suchen. „Gerade selbstständige Einzelhändler und deren Mitarbeiter sollten eingebunden und die Kunden am Point of Sale mit Flyern, Rollups und ähnlichen Maßnahmen sowie über die Sozialen Medien über die Regionalität und deren Besonderheiten informiert werden“, so Christa Langen. Und weiter: „Regional erzeugte Milch schmeckt vielleicht nicht anders, aber die Erzeuger haben die Möglichkeit, all das, was sie für die Tiere, für Tierwohl und die Produktqualität machen, entsprechend deutlich herauszustellen und damit den Mehrwert ihrer Produkte aufzuzeigen.“

Aber auch die erstmals seit Längerem zurückgehende Milchanlieferung schaffe Lücken für kleinere regionale Betriebe, meinte der Journalist Wolfgang Rommel.. „Hier funktionieren Verlässlichkeit, Nähe und kurze Lieferketten“,so Rommel weiter. Das biete die Chance, den Verbrauchern nahezubringen, warum 30 Cent pro Liter Milch nicht ausreichen, um die Arbeit abzudecken, die dahinterstecke. „Allerdings sind deutsche Verbraucher im europäischen Vergleich überaus preissensibel. Es braucht noch viel Engagement und Mühe, um hier dauerhaft eine entsprechende Wertschätzung zu schaffen und die bestehende Nische für regionale Produkte zu besetzen.“

Food-Journalist Hans Wortelkamp, Moderator der Diskussionsrunde, bilanzierte abschließend den kleinen Milchdialog mit den Worten: „Die Nische für kleinere, regionale Erzeuger ist da!“ Ein Engagement für die regionale Vermarktung mache jedenfalls Sinn und habe mehr denn je Zukunft, könne aber letztlich nur Nischen ausfüllen. Eine klare und verständliche Kommunikation, sei deshalb notwendig, um den Mehrwert der regionalen Produkte Handel und Konsumenten deutlich zu machen, meinte Wortelkamp abschließend.

Ein Mitschnitt der Livesendung ist auf dem Facebook-Kanal von DIALOG MILCH (https://www.facebook.com/MilchDialog) und im YouTube-Kanal von DIALOG MILCH aufrufbar.

Hans Wortelkamp

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