AHLEMER FACHTAGUNG 2019 KOMPENDIUM
AHLEMER FACHTAGUNG 2019 KOMPENDIUM
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beschrieben, im Detail sollen, über die
Bemessung der Beteiligungsentgelte, recyclingfreundliche
Verpackungen mit einem
Bonus belegt werden und gleichzeitig
sollen nicht gut recycelbare Verpackungen
mit einem Malus belegt werden, wodurch
ein Anreiz für Handel und Industrie
geschaffen werden soll, die Verpackungen
recyclingfreundlicher zu designen.
Allerdings muss bei der Änderung
der Verpackung dringend darauf geachtet
werden, dass die Funktionalität der
Verpackung wie zum Beispiel das Öffnungsverhalten
oder der Produktschutz
nicht negativ beeinflusst werden. Weiterhin
müssen auch klassische marketingtechnische
Aspekte wie die Präsentationsfläche
am POS oder die Passung
der Verpackungsform zum Inhalt und der
transportierten Botschaft beachtet werden.
Es gilt die Verpackung langsam und
in kleinen Schritten zu ändern, so dass
der Kunde die Chance hat, diese Veränderung
zu verstehen und nachzuvollziehen.
Die meisten Handelshäuser haben bereits
offensiv auf die neuen Marktanforderungen
reagiert und selbstständig Strategien
zur Kunststoffreduzierung und
zur Erhöhung der Recyclingfreundlichkeit
der Verpackungen veröffentlicht. So
wurden unter anderem Einwegsysteme
bei Obst- und Gemüse durch Mehrwegsysteme
ersetzt oder die viel diskutierte
Folie der Gurke eliminiert. Auch die
Molkerei Gropper hat bereits vor Jahren
mit der Umstellung ihrer Verpackungen
auf möglichst recyclingfreundliche
Varianten begonnen und sich von dem
Gedanken befreit, dass Kunststoff Müll
sei, es ist ein Wertstoff! Dieser Wertstoff
sollte möglich lange in einem Kreislauf
gehalten werden, bevor er thermisch
verwertet wird. Die werkstoffliche Verwertung
steht für die Produkte der Molkerei
Gropper an erster Stelle, dies sieht
man sehr gut an der Entwicklung der
1L PET-Flasche, diese wurde über die
letzten beiden Jahre soweit optimiert,
dass sie ca. 25 % weniger Kunststoff
benötigt und der eingesetzte Kunststoff
kann vollständig rezykliert werden. Außerdem
setzt die Molkerei Gropper seit
Ende 2018 bei allen ihren PET Flaschen
einen Rezyklatanteil von 50 % ein. An
weiteren Lösungen wie einem recyclingfähigen
Shrink Sleeve oder dem Rezyklateinsatz
bei den Schraubverschlüssen
Quelle: Deutsches Verpackungsinstitut
wird aktuell noch gearbeitet. Hier bedarf
es weiterer Arbeit in interdisziplinären
Teams entlang der Wertschöpfungskette.
Auch bei den Artikeln, welche in Kunststoffbechern
verkauft werden finden
laufend Optimierungen statt. Es werden
nicht nur konstruktiv Becherformen
optimiert, um den Kunststoffeinsatz zu
reduzieren, es werden auch andere Lösungen
wie die Trink-Platine installiert
und mit dem Kunden entwickelt, um recyclingfreundlichere
Lösungen anbieten
zu können. Auch die Umstellung gut laufender
Produkte auf andere Verpackun-
gen, ist ein Weg die Zukunft besser zu
gestalten.
Nichtsdestotrotz sind die Bemühungen
der Handelshäuser und der entsprechenden
Produzenten nur ein Baustein in der
Recyclingkette. Auch der Kunde muss seinen
Teil dazu beitragen, indem er die Verpackungen
korrekt entsorgt und möglichst
viel von Hand trennt, so hilft es schon
die Platine vollständig vom Joghurtbecher
abzuziehen oder die Pappmanschette
getrennt im Altpapier zu entsorgen. Hier
muss der Endverbraucher sicherlich noch
weitere Unterstützung aus dem Handel
erhalten, so haben schon einige Handelshäuser
angefangen kleine Symbole auf
ihren Verpackungen abzudrucken, die
dem Endverbraucher aufzeigen, wie die
Verpackung am besten zu entsorgen ist.
Auch hier unterstützt die Molkerei Gropper
seine Kunden durch technische Lösungen
wie zum Beispiel Perforationen
an Shrink Sleeves oder Aufreißhilfen an
Pappmanschetten. Getreu dem Motto von
Walter Fischer „Tue Gutes und rede darüber“
werden zusammen mit den Handelshäusern
die Kunden über die korrekte Entsorgung
der Verpackungen informiert, um
die Verpackungsbestandteile weiterhin als
Wertstoff nutzen zu können.
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