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Klappenventil mit Wartungsstau
Stator Exzenterschneckenpumpe nach Trockenlauf
Abb. 6: Toträume und hygienisch bedenkliche Stellen in Lebensmittelanlagen
10 5 2020 | moproweb.de
Veterinärstutzen
Plattendurchbruch
Von außen eingeschweißtes Probenahmeventil
zum Trotz werden immer noch Neuanlagen
unter Verwendung von Milchrohrverschraubungen
nach DIN 11851 gebaut.
Ist meine Anlage
bakteriendicht?
Alle Reinigungs- und Sterilisierungsbemühungen
werden zunichte gemacht, wenn
Anlagen nicht dicht sind. Die irrige Meinung,
dass mit Innendruck das Eindringen von Keimen
verhindert werden kann, ist weit verbreitet.
Fakt ist, dass es immer wieder zu
Verkeimungen in Plattenwärmetauschern
kommt, obwohl die meiste Zeit ein Überdruck
von ca. 0,5 bar auf der Sekundärseite
herrscht (Abb. 7). Trotzdem ist eine
Bakteriendichtigkeitsprüfung der Gesamtanlage
nach gründlichster, ggf. deutlich
verlängerter Reinigung z. B. mit normaler
Druckluft bei höchstmöglich-vertretbarem
Druck sinnvoll, da er einfach zu realisieren
ist. Das wünschenswerte Abtrocknen bakteriengängiger
Kapillaren (nur so tritt Luft
aus) bräuchte man z. B. in Plattenwärmetauschern
ohne Öffnen des Apparates erst gar
nicht versuchen.
Abtötung von Keimen
in restschmutzgefüllten
Toträumen
Aufgrund der eiweiß-solubilisierenden Wirkung
von Natronlauge kann man davon
ausgehen, dass nach 30-minütiger Einwirkzeit
einer frischen Lauge bei 90 °C ohne
Schmutzagglomerate sterile Verhältnisse
erreicht werden. Versuche zeigen, dass bei
60 °C aerobe Sporenbildner die Reinigung
im vermehrungsfähigen Zustand überleben.
Warum sind dann unsere Anlagen alleine
nach dem üblichen Laugeschritt(en) nicht
schon steril?
Weil unsere Anlagen oft nicht sauber
werden und sich Bakterien unter Schmutz
der Abtötung entziehen. Restverschmutzungsuntersuchungen
im Differenzverfahren
mittels TOC (Total Organic Carbon
Verfahren) belegen, dass ca. 50 %
der untersuchten Anlagen noch Restverschmutzungen
aufweisen. Sonstige Verfahren
zur Reinigungskontrolle – wie Trübungsmessung
oder ATP-Untersuchungen
in großen Mengen Nachspülwasser – sind
wohl eher als nutzlos zu betrachten.
Versucht man jetzt mittels Dampf oder
Heißwasser eine thermische Sterilisation
restschmutzbehafteter Bakterienbiotope
in Anlagen durchzuführen, muss man weitere
naturwissenschaftliche Effekte berücksichtigen,
die den Sterilisierungserfolg
gefährden:
Fett schützt Bakterien
vor Abtötung
In Fett und sonstiger Trockenmasse eingebettete
Bakterien überstehen Temperatur/
Zeitkombinationen, die um ein mehr-
Abb. 6: Toträume und hygienisch bedenkliche Stellen in Lebensmittelanlagen
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