Wärmeabstrahlung im
strömungsberuhigten
Totraum
Abb. 3: Kaltstellen in einer Anlage mit Toträumen
1. Wasserarmer Produktausschub mit dem
Molch, Gutwareanteil maximal, wenig und
hoch-nährstoffkonzentriertes Tierfutter
2. Füllen der Anlage mit angelaugtem
Vorspülwasser, das mit hoher Fließgeschwindigkeit
im Umlauf in der Anlage
angewärmt wird bis ca. 70 °C. Umlaufzeit
so lange, bis ca. 99 % der Schmutzmenge
abgelöst sind. Vorteil: Höhere
Neuansatzrate im Laugestapeltank,
beginnende Solubilisierung der Proteinverschmutzungen,
Lösungsbeschleunigung
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wasserlöslicher Foulinganteile, Abschmelzung
von Fetttapeten.
3. Ausschub mit kurzem Wasserpfropf in
den Gully
4. Einschub frischer Lauge mit deutlich weniger
als 5000 mg/l CSB und ca. 0,1 % Tensidanteil,
Laugeansatz aus Weichwasser,
um die Bildung wasserunlöslicher, weißer
Kalkseifenflocken zu vermeiden. Kalkseifen
können beim Laugeschritt wieder in
der Anlage sedimentieren und in die nachfolgende
Säure gelangen. Die Folge ist ein
Fettfilm in der Anlage und im Säuretank.
Fettablagerungen erschweren die Sterilisierbarkeit
einer Anlage signifikant.
5. Laugeumlauf mit möglichst hoher Temperatur.
Bei vielen chemischen Prozessen
gilt die Q10-Regel; 10 °C höhere Temperaturen
halbieren die reinigungsnotwendige
Reaktionszeiten (der Schmutz-Solubilisierung)
in etwa. In Abb. 3 ist allerdings
offensichtlich, dass die Reinigungszieltemperatur
in strömungsberuhigten Anlagenbereichen
auch schon mal um 20 °C
unterschritten wird. Im Grunde muss der
kälteste Punkt einer Anlage die zeitbasierte
CiP-Determinate sein.
Grenzschichteffekte
bei der Reinigung
Die Geschwindigkeit der Lauge wird üblicherweise
bei ca. 2-3 m/s eingeregelt. Die dabei
entstehenden Wandschubspannungen (Faktor
„Mechanik“) wirken gut auf Schmutz,
der höher als ein mm von der Rohrwand in
Richtung Kernströmung ragt. Die Fließgeschwindigkeit
der wandnahen Laugeschichten
(= laminaren Grenzschicht mit ca. 300
μm) reduziert sich nahezu auf „Null“. Hier
sind Diffusionsvorgänge und die Oberflächentopografie
die reinigungsgeschwindigkeits
bestimmenden Faktoren (Abb. 4).
Innerhalb der laminaren Grenzschicht spielt
der Sinner-Faktor „Mechanik“ keine Rolle.
Das letzte 0,1 Prozent Schmutzabtrag benö-
Abb. 3: Kaltstellen in einer Anlage mit Toträumen
Abb. 4: Diffusionsprozesse und Reinigungswirkung bei rauen Oberflächen
Kernströmung
Totraum
(Quelle: Prof. Kessler)
mi | Technik/IT
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