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UV-Insektenfanglampen
Wie funktioniert es und was ist zu beachten?
Unser Autor: Thomas F. Voigt, Sachverständiger für Schädlingsbekämpfung; email: mcpcc@t-online.de
Da fliegende Insekten tagaktiv sind, weiß man aus deren
Biologie, dass diese sich mit Hilfe des Sonnenlichtes
orientieren und damit auch navigieren. Dieses biologische
Verhaltensmuster hat man bei der Prophylaxe und Bekämpfung
von fliegenden Insekten in Form von UV-Insektenfanglampen
genutzt. Hier werden bestimmte Lichtwerte eingesetzt, die eine
magische Anziehungskraft auf diese Insekten haben und fliegende
Insekten so auch in Molkereibetrieben mit einer Mischung aus Biologie
und High-Tech zuverlässig eliminiert werden können.
Licht ist nicht gleich Licht!
Licht ist definiert als eine elektromagnetische Strahlung mit einer
sehr kurzen Wellenlänge. Dient es zur Beleuchtung menschlicher
Lebensräume, strahlt es in einem Spektralbereich um 400 bis 700
Nanometer (nm), im sogenannten sichtbaren Spektralbereich, das
auch als weißes Licht bezeichnet wird. Das Sonnenlicht hingegen
ist ultraviolettes (UV) Licht, das sich im nicht sichtbaren Spektralbereich
befindet und in die drei Bereiche UVA, UVB und UVC Licht
mit unterschiedlichen Wellenlängen eingeteilt ist. Aus der Biologie
der fliegenden Insekten weiß man, dass diese für ihr Verhalten UVA
Licht mit einer Wellenlänge von 315 bis 400 nm nutzen. Und nach
langjährigen Versuchen konnte sogar festgestellt werden, dass
der für fliegende Insekten attraktivste Spektralbereich zwischen
340 und 380 Nanometer liegt, der exakt in diesen UV-Insektenfanglampen
hergestellt wird.
Wie funktionieren
die UV-Leuchtstoffröhren?
Das zentrale Element einer Leuchtstoffröhre ist zunächst erst einmal
eine gasdichte Glasröhre, die eine kleine Menge an Quecksilber
und ein träges Gas, normalerweise Argon, enthält. Die Innenwandung
der Röhre ist mit einem Phosphorgemisch beschichtet und
an den Röhrenenden befindet sich jeweils eine Elektrode. Wird die
Röhre nun eingeschaltet, also Strom zugeführt, bewegen sich Elektronen
sowie angeregte Atome durch die Röhre und kollidieren da-
26 7 2020 | moproweb.de
(Foto: Voigt)
bei mit Quecksilberatomen. Die so angeregten Quecksilberatome
erzeugen dann das für uns nicht sichtbare, aber für Fliegen hoch
attraktive UVA Licht.
Das Licht alleine
fängt noch keine Fliegen!
Das Licht, das für fliegende Insekten hochattraktiv ist, war gefunden.
Aber auch das UVA Licht alleine kann keine Fliege festhalten
oder gar vernichten, also musste noch ein System gefunden werden,
das die so angelockten Fliegen eliminiert. Erster Schritt in
dieser Richtung waren UV-Lampen mit einem Spannungsgitter. Die
vom UVA Licht angelockten Fliegen passierten dieses mit geringer
Stromstärke geführte Hochspannungsgitter und zerbarsten durch
den hier erzeugten Stromschlag. Zwar funktionierten diese Gerätetypen
der ersten Generation sehr zuverlässig und effizient, hatten
aber mit einem für Lebensmittelbetriebe nicht vertretbarem Problem
zu kämpfen, denn es bestand immer die Gefahr, dass während
dem Zerbersten Insektenfragmente unkontrolliert umherflogen
und Lebensmittel kontaminieren konnten. Lösung des Problems
sollten seitlich an den Geräten der zweiten Generation angebrach-
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