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7 2020 | moproweb.de 29
Wartung, Betrieb und Entsorgung
von UV-Röhren
Wer nun annimmt Beschaffung, Installation und Inbetriebnahme
das war es, der irrt. Aber noch immer findet man in vielen Lebensmittelbetrieben
die irrige Meinung, das sei genug und gerade der
unbedingt notwendige und wichtige Röhrenwechsel erfolgt nicht,
was zur völligen Wirkungslosigkeit solcher Geräte führt, denn die
UV-Strahlung der Röhren nimmt mit der Zeit kontinuierlich ab. Fatal
dabei ist, dass eine verbrauchte Röhre für das menschliche Auge
nicht zu erkennen ist, diese strahlt, trotz ihrer völligen Wirkungslosigkeit,
in wunderbarem, sattem Blau weiter. Der Röhrenwechsel,
der einmal jährlich stattfinden muss, erfolgt dann vielfach zu spät,
schlimmstenfalls gar nicht. Mit der Röhre sollte der Einfachheit halber
auch gleich der Starter gewechselt werden. In sensiblen Bereichen
wie Medizin, Pharma oder offener Lebensmittelproduktion
empfiehlt sich sogar ein zweimaliger jährlicher Röhrenwechsel.
Neben den Röhren müssen auch die Klebefolien gewechselt werden,
wobei die Häufigkeit von der Befallsintensität und den Bedingungen
vor Ort (z. B. Staubentwicklung) abhängt. Spätestens aber
sollten die Folien alle zwei Monate ausgetauscht werden, da sie
durch die UVA Strahlung allmählich austrocknen.
Die Geräte sollten kontinuierlich, also auch nachts, in Betrieb
sein. Der Vorteil besteht darin, dass in der Nacht kein konkurrierendes
UVA Licht des Tages vorhanden ist, wodurch die Fängigkeit
deutlich verbessert wird.
Vielfach wird bei den UV-Insektenfanglampen die Dokumentation
gerne vergessen, darf nicht, ist per Gesetz vorgeschrieben und
auch Standards fordern eine Dokumentation der Maßnahmen in
Schädlingsprophylaxe und -bekämpfung. Bei einer solchen Dokumentation
geht es aber nicht um das bloße Erfassen und Festhalten,
welche Fliegen und wie viele. Ist beispielsweise eine Lampe im
Betrieb immer wieder stark befallen, so müssen in diesem Umfeld
Zuflugsmöglichkeiten für Insekten sein. Diese gilt es zu finden und,
wenn möglich, zu eliminieren.
Dann wäre da noch die Entsorgung der alten Röhren, denn das
in den Röhren vorhandene Quecksilber und die Phosphorbeschichtung
sind für Mensch und Umwelt giftig. Also Sondermüll, auf keinen
Fall dürfen diese Röhren über den Haushaltsmüll oder via Altglas
entsorgt werden.
Und schließlich die Frage, wer soll es tun, wer ist für die Geräte
verantwortlich? Hier sind, bis auf den elektrischen Anschluss, den
ein Elektriker vornehmen muss, alle Optionen offen. Man kann es
komplett auf den Schädlingsbekämpfer delegieren. Man kann es als
Molkereibetrieb auch in eigener Regie umsetzen, es gibt keinerlei
Gesetzgebung, die dieses verbietet oder in Teilen reglementiert.
Man kann sich die Arbeit auch teilen, der Schädlingsbekämpfer kontrolliert
beispielsweise die Geräte und führt die Dokumentation,
während der Milchbetrieb die technischen Belange, wie Röhren-
und Folientausch, erledigt.
Ein Wort zum guten Schluss
Zur Prophylaxe und Bekämpfung von fliegenden Insekten sind diese
UV-Insektenfanglampen unschlagbar bzw. das Mittel der Wahl.
Nicht zulässig ist, diese UV-Insektenvernichter im Freiland einzusetzen,
da nicht ausgeschlossen werden kann, dass geschützte Insektenarten
gefangen werden. Denn gemäß Bundesartenschutzverordnung
ist es verboten: „Wild lebende Tiere der besonders
Insektenfanglampen kann man nicht „einfach so“ aufstellen
(Foto: Voigt)
geschützten Arten mit künstlichen Lichtquellen, Spiegeln oder
anderen beleuchteten oder blendenden Vorrichtungen nachzustellen,
sie anzulocken, zu fangen oder zu töten.“ Vor diesem Hintergrund
sollte der Einsatz von UV-Insektenfanglampen auf die
Innenräume von Lebensmittelbetrieben beschränkt bleiben.
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