Der Milchindustrie-Verband berichtet
aus seinen Arbeitsfeldern
Rinder und
die große Methanlüge?
Unser Autor: Marcin Preidl, Milchindustrie-Verband
Seit der im Jahr 2006 von der Welternährungsorganisation
22 10 2020 | moproweb.de
(FAO) veröffentlichten
Studie „Livestock
Long Shadow“ gelten Rinder als
Hauptverursacher des menschengemachten
Klimawandels. Fleisch- und Milchverzicht,
Klima-Labelling oder Einführung von
„Nachhaltigkeitssteuer“ für tierische Lebensmittel
werden aktuell als Strategie im
Kampf gegen globale Klimaerwärmung heiß
diskutiert. Allerdings setzt sich die Wissenschaftswelt
inzwischen immer stärker mit
dem Anteil der Huftiere an der Klimaerwärmung
auseinander. Einer der Wissenschaftler,
der das Thema kritisch betrachtet, ist
Prof. Dr. Peer Ederer. Seine These: es gibt
keine überzeugende Evidenz, dass Rinder
und Milchkühe für einen menschengemachten
Klimawandel verantwortlich sind.
Methankonzentration
in der Atmosphäre
Laut aktuellen Meldungen hat der weltweite
Ausstoß an Methan mit ca. 600 Millionen
Tonnen den neuen Höchststand erreicht.
Von Satellitenbildern ist allerdings erkennbar,
wo sich das Methan in der Atmosphäre
ansammelt und in welchen Jahreszeiten.
Auffällig: In den Regionen mit den meisten
Rinderherden gibt es besonders wenig Methan.
Stattdessen finden sich auf den Satellitenbildern
Konzentrationen anderer
Prof. Dr. Peer Ederer (Quelle: www.milchundklima.de)
bekannter „Methanerzeuger“ wie Reisanbau,
tropische Regenwälder, Erdgaspipelines und
Verbrennungsmotoren.
Methansequestierung
noch wenig erforscht
Rinder ernähren sich von Gras, das verhältnismäßig
wenige Nährstoffe enthält. Dafür
haben diese Huftiere eine spezialisierte Verdauung
in Symbiose mit Bakterien, infolgedessen
eine große Menge an Methangas erzeugt
wird. Kühe, die auf der Weide stehen
und dort grasen, bearbeiten gleichzeitig mit
Sehr sehenswert:
In einem 14-minütigen Film
setzt sich Prof. Ederer kritisch
mit dem Einfluss der Rinder
auf das Klima auseinander:
www.milchundklima.de
ihren Hufen den Boden. Diese natürliche
Bodenbearbeitung führt zu einer aktiveren
Biosphäre und fördert insbesondere eine
Schicht von methanotrophen Bakterien in
der Erde, die sich ausschließlich von Methan
ernähren und daraus Proteine herstellen.
Diese Proteine werden von anderen Organismen
aufgenommen und führen zu einer
höheren und stabileren Biodiversität.
Prof. Ederer gibt zu bedenken: es stimmt
ohne Zweifel, dass die Rinder Methan emittieren,
aber durch ihre Bodenbearbeitung
tragen sie auch entsprechend zur Me-
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