Der Milchindustrie-Verband berichtet
aus seinen Arbeitsfeldern
Die neue EU-Öko-
Verordnung –
Der Fluch des Erfolges
Unser Autor: RA Torsten Sach, Milchindustrie-Verband
Aus Sicht der EU-Kommission
und der Mitgliedstaaten ist
Öko eine Erfolgsgeschichte,
die sich in Deutschland wie
folgt darstellt:
In ganz Europa wurden 2018 Bio-Lebensmittel
im Wert von 40,7 Milliarden Euro gekauft,
in der Europäischen Union waren es
37,4 Milliarden Euro (Daten für 2019 lagen
zum Zeitpunkt der Drucklegung nicht vor.)
Die Regeln für Bio werden seit dem Inkrafttreten
der ersten EU-Öko-Verordnung
im Jahr 1992 (VERORDNUNG (EWG) Nr.
2092/91 DES RATES vom 24. Juni 1991 über
den ökologischen Landbau und die entsprechende
Kennzeichnung der landwirtschaftlichen
Erzeugnisse und Lebensmittel)
stetig an den aktuellen Stand von Praxis
Tabelle 1:
24 10 2020 | moproweb.de
und Forschung angepasst, wobei in letzter
Zeit auch vermehrt politische Wünsche und
Dogmen die Diskussion bestimmen.
Einer ersten großen Überarbeitung wurde
das Bio-Recht 2008 mit dem Erlass der
Verordnung (EG) Nr. 839/2008 unterzogen.
Bereits 2014 begann eine weitere Revision,
die 2018 mit der Veröffentlichung
der neuen Öko-Basisverordnung beendet
wurde. Die neue EU-Öko-Verordnung (EU)
2018/848 ist am 17. Juni 2018 in Kraft getreten
und soll ab dem 1. Januar 2021 gelten.
Diese Verordnung umfasst 92 Seiten,
besteht aus 61 Artikeln mit 6 Anhängen
und enthält 124 Erwägungsgründe sowie
die Ermächtigungsgrundlagen für 31 delegierte
Rechtsakte sowie für 25 Durchführungsrechtsakte.
Aufgrund der unterschiedlichen Auffassungen
der betroffenen Wirtschaftsbeteiligten
und des Corona-Geschehens ist von
darin vorgesehenen 56 Rechtsakten erst
Quelle: oekolandbau.de
Ackerfläche (ha) Betriebe Umsatz
1996: 354.171 = 2,1 % 7.353 = 1,3 %
2007: 865.336 = 5,1 % 18.703 = 5,0 % 5,30 Mrd. €
2019: 1.613.834 = 9,7 % 34.110 = 12,9 % 11,79 Mrd. €
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