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Kälte und Wärme
bilden eine Einheit
Engeland Engineering favorisiert natürliche Kältemittel
Die Milchverarbeitung und das natürliche Kältemittel
NH3 bilden seit jeher eine ideale Kombination. Wer allerdings
glaubt, dass die Dinge nach über 100 Jahren
Ammoniakkälte zu Ende entwickelt sind, könnte sich
täuschen. Heute geht es allerdings nicht mehr so sehr um die reine
Technologie, sondern um die Einbettung einer betrieblichen Kälteerzeugung
30 10 2020 | moproweb.de
Eine kälte/wärmeseitig zukunftsfest aufgestellte Molkerei sollte ein KWKK-Konzept
etablieren (Foto: Engeland Engineering)
in ganzheitliche Konzepte.
„Kälte und Wärme bilden in einem Produktionsbetrieb eine untrennbare
Einheit“, erklärt der auf die Planung von Kälteanlagen
spezialisierte Jan Engeland, Inhaber der in Bremen ansässigen
Ingenieurgesellschaft Engeland Engineering (engelandengineering.
de). „Wenn wir an die Planung einer Kälteanlage gehen, sollte
es keine Denkverbote geben. Wir lassen uns für Vorgespräche
mit den Betreibern gern zwei bis drei Wochen Zeit, um ein
wirklich passendes Konzept erarbeiten zu können.“ Denn gerade
in der durchaus komplexen Verzahnung von Regel- und Energietechnik
lässt sich viel Effizienz und Geld gewinnen. Solche
modernen Ansätze bedürfen natürlich einer eingehenden Vorbereitungs
und Planungsphase, speziell wenn auch Wartung,
Redundanzen und Ausbaupläne, Subventionen und steuerliche
Vergünstigungen mit in ein Gesamtkonzept einfließen sollen.
Auflagen und Normen
treiben die Entwicklung
Aktuell sind die Auswirkungen der ab 2021 geltenden CO2-Besteuerung
bereits zu spüren, berichtet Engeland. Sie wird den
Leistungsbezug verteuern, was tendenziell den Einsatz natürlicher
Kältemittel bevorzugt. Denn der Betrieb einer NH3-Kälteerzeugung
spart verglichen mit synthetischen Kältemitteln ca.
ein Drittel des elektrischen Leistungsbezugs. Schon bisher haben
die hohen Strompreise in Deutschland die Entwicklung genau in
diese Richtung gelenkt, trotz aller Widerstände auf Seiten der
Großen im Kältemittelgeschäft, die aus nachvollziehbaren Gründen
wenig Interesse an Ammoniak haben.
Bei der Planung von Kälteanlagen gilt es eine Vielzahl von Vorschriften
und Normen zu beachten. Sich in diese sich ständig ändernde
Materie einzuarbeiten und darin auf dem Laufenden zu bleiben,
dürfte die meisten Betreiber überfordern. Selbst spezialisierte Planungsbüros
tun sich schwer, beobachtet Engeland, der als öffentlich
bestellter und vereidigter Sachverständiger notwendigerweise den
Überblick behalten muss. Was aber auch die schwerpunktmäßig für
große Handelsketten sowie für die Lebensmittelhersteller tätige Ingenieurgesellschaft
nicht leisten kann, ist die Erschließung der mitt-
Kälteexperte Jan Engeland: Molkereien
brauchen ein Gesamtkonzept inkl. Wärmebilanz
(Foto: mi)
/www.engelandengineering.de
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