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So wird eine Brücke zwischen der realen
und virtuellen Welt gebaut, wobei
Mathematik die natürliche gemeinsame
Sprache dieser beiden Welten darstellt.
Ändern sich die realen Zustände, so wird
es sich im digitalen Abbild bemerkbar
machen. Viel interessanter ist die inverse
Transformation, weil es dann umgekehrt
auch funktioniert. Im digitalen
Zwilling sind nicht nur bereits entstandene
minimale Veränderung sichtbar,
sondern sie können sich auch viel früher
ankündigen. Stimmt etwas mit dem Zwilling
36 6 2021 | moproweb.de
*Prof. Dr. Helene Dörksen forscht und
lehrt auf dem Gebiet „Mathematik und
Authentifikation“ am Institut für industrielle
Informationstechnik (inIT) der
Technischen Hochschule Ost-Westfalen
Lippe. Die Forschungsbereiche der interdisziplinär
ausgerichteten Professur
Mathematik und Authentifikation von
Prof.‘in Dörksen sind Form- und Mustererkennungsalgorithmen
für bildgebende
Verfahren mittels multivariaten Analysemethoden,
Feature-Engineering-Ansätze
und Automation für Detektions- und
Identifikationsanwendungen. Angrenzende
Bereiche sind Daten- und Dimensionsreduktion,
Lösungen für schlechtkonditionierte
Problemstellungen mit
dem Fokus auf Robustheit, Ressourcen-
Effizienz und Echtzeitfähigkeit.
Mathematische Dateninterpretation ist sehr vielfältig
nicht, dann ist es ein Hinweis, dass
z.B. die Alterungsprozesse beginnen, die
mikrobielle Produktzusammensetzung
oder die Qualität der Rohstoffe sich
geändert hat oder aber demnächst ein
technisches Problem in der Produktionsanlage
eintreten wird.
Die Erforschung einer intelligenten
Lebensmittelfabrik der Zukunft steckt
derzeit noch in den Kinderschuhen, die
Entwicklung am Innovation Campus Lemgo
ist jedoch rasant. Bereits Mitte 2022
soll die SmartFoodFactory am Standort
Digitales Abbild macht Rückschlüsse auf reale Probleme frühzeitlich möglich
fertiggestellt werden. Die Projektkosten
in Höhe von zehn Millionen Euro werden
zu 90 Prozent aus Mitteln des Europäischen
Fonds für regionale Entwicklung
(EFRE) bezogen. Die restlichen zehn Prozent
werden aus Eigenmitteln der TH
OWL getragen.
Die Zukunft sieht vielversprechend
aus. In Lemgo sitzt die gebündelte Expertise
und so soll schon bald der Technologietransfer
in eine Branche gelingen,
die sich dem Thema Industrie 4.0
bisher relativ zurückhaltend nähert.
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