Page 21

molkerei-industrie_01_2016

1 2016 | moproweb.de 21 Dabei bewegen wir uns je nach Maschinentyp und Anwendung in den Leistungsbereichen zwischen 6.000 und 36.000 Flaschen pro Stunde für ESL- und UHTProdukte. Aktuell haben wir weltweit in der Milchindustrie 15 Maschinen stehen. mi: Wie unterscheiden sich die KHS-Lieferungen an Milchverarbeiter in Europa und Übersee? Niemeyer: Als global ausgerichtetes Unternehmen wissen wir natürlich um die Unterschiede. Nationale Hygienestandards (für low acid-Produkte), marktspezifische Unterschiede in den Verpackungen und auch das Konsumverhalten werden gleich in der Entwicklungsphase berücksichtigt. Mit unserem modularen Maschinendesign können wir schnell auf die unterschiedlichen Marktanforderungen reagieren, und haben zum Beispiel Anlagen in so unterschiedlichen Märkten wie Australien, Kanada oder Indonesien platziert. Wir sehen auch, dass das Verhalten der Molkereien in einzelnen Regionen unterschiedlich sein kann. In Australien wird z. B. gerne Standardtechnik vergleichbar der Bierabfüllung auch für Milch eingesetzt, was für Europa überhaupt nicht in Frage käme. Was nicht heißen soll, dass man Downunder nicht auch hochtechnisierte Milchabfülllinien betreibt. Unsere Lösungen werden, wie gesagt, stets an die Anforderungen vor Ort angepasst. mi: Ein bedeutender Wettbewerber von KHS geht den Weg der Expansion über horizontale Ausweitung des Portfolios – ist das für Sie ein „Vorbild“? Niemeyer: Die Kernkompetenzen der KHS liegen im Bereich der Abfüllung und Verpackung. Hier entwickeln wir unser Portfolio immer weiter. Dabei gibt es neben den kontinuierlichen Verbesserungen der Produkte auch die disruptiven Entwicklungen wie Nature MultiPack – nur durch Klebepunkte miteinander verbundene PET-Flaschen – oder die Direktbedruckung von PET-Flaschen mit dem Direct Print-Verfahren. Wir erkennen aber ganz klar auch die Grenzen der Wertschöpfung. In bestimmten Bereichen geht die Entwicklung so rasch, dass man als Lieferant nur mithalten bzw. voranschreiten kann, wenn man Economies of scale erreichen kann. Das ist z. B. bei MES Systemen oder speziellen Verpackungslinien der Fall. Hier kooperieren wir mit absolut kompetenten Unternehmen wie Schubert oder MPDV und greifen deren Lösungen auf, um unseren Kunden optimale Gesamtlösungen bieten zu können. Zuoberst steht natürlich immer der Kundenwunsch, wir können mit allen Zulieferern zusammenarbeiten. mi: Wo sieht KHS Hauptschwerpunkte seines künftigen Geschäfts mit Molkereien? Niemeyer: Mit unseren innovativen Lösungen von der Streckblasmaschine bis zur Palettierung bieten wir den Molkereien vielfältige Möglichkeiten. Mit unserem Flaschenoptimierungsprogramm „Bottles and Shapes“ arbeiten wir mit dem Kunden am individuellen Flaschendesign, um so das Identifizierungspotential seiner Produkte zu heben. Ganz nebenbei entsteht so eine Lösung, die auch wirtschaftlich sehr attraktiv ist und zu einer effizienten Produktion führt. Ein Beispiel ist unsere leichte PET-Flasche für Milch und Milchmischgetränke. Sie kann aseptisch abgefüllt werden, schützt das Produkt, senkt die Herstellkosten und ist komplett recyclingfähig. Die von KHS neu entwickelte 1-Liter-Flasche wiegt z. B. bei einem Gewindedurchmesser von 32 mm lediglich 20 Gramm. Zum Vergleich: Üblicherweise im Markt befindliche Milchflaschen gleicher Größe bringen in der Regel 22 Gramm auf die Waage. Durch die deutliche Materialeinsparung von 2 Gramm PET pro Flasche lassen sich bei einer üblichen Produktion von 50 Mio. Flaschen jährlich bis zu 140.000 Euro einsparen. Das bei Temperaturunterschieden zwischen warmer Abfüllung und nachfolgender Abkühlung auftretende typische Vakuum in den Flaschen haben die „Bottles & Shapes“-Experten durch die Einwicklung des „FlipBase“-Bodens berücksichtigt. Mit dem Plasmax-Verfahren FreshSafe- PET können Kunden bei besonders sensiblen Getränken durch eine hauchdünne Glasbeschichtung auf der Innenseite der Flasche zwei deutliche Vorteile erschließen: Zum einen schützt die Schicht zuverlässig vor dem Eindringen von Sauerstoff und damit vor frühzeitigem Vitaminverlust und Fettoxidation. Zum anderen bleibt der Geschmack bei längerer Haltbarkeit gegenüber herkömmlichen PET-Flaschen unverfälscht. Mit Plasmax beschichtete Flaschen lassen sich komplett recyceln. Hieran kann man deutlich erkennen, dass KHS ihre Expertise aus dem gesamten Getränkespektrum nutzt, um Lösungen auch für Milch- und Dairy-Produkte zu entwickeln. mi: Sind die Leistungen Ihrer Maschinen nicht zu hoch für Milcherzeugnisse? Niemeyer: KHS steht für höchste Leistung. Trotzdem bauen wir Maschinen auch im unteren Leistungsbereich von ab 10.000 Flaschen pro Stunde. Für Molkereiprodukte haben wir bei Aseptikma- Anzeige


molkerei-industrie_01_2016
To see the actual publication please follow the link above