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molkerei-industrie_01_2016

mi | Verpackung Der Wechsel zwischen den beiden Kartonformaten, Trays (die in 12erund 24er-Größe zum Einsatz kommen) und „Zip & Knack“-Kartons (mit 12 Produkten), erfolgt bei Schubert, anders als bei Wettbewerbern, ohne Spindel-Verstellung und somit werkzeuglos. Ausgetauscht werden lediglich feste Formatteile, die über Steckverbindungen an die Maschine angeschlossen sind. Energie und Daten werden hierbei berührungslos übertragen – ein wichtiges Merkmal für die hohe Verfügbarkeit von modernen Endverpackungsanlagen. Der Formatwechsel erfordert nur einen Mitarbeiter. RFID-Chips im Werkzeug und im Roboterarm prüfen das Werkzeug und melden, ob es sich um das richtige handelt. Die Kartons entwickelte Schubert gemeinsam mit MEGGLES Kartonagelieferanten gemäß den Vorgaben des Handels. Diese wünschten sich einen integrierten Verletzungsschutz, damit sich ihre Kunden beim Einkauf nicht an den scharfen Kanten der Kartons schneiden können. Normalerweise kommen in automatischen Verpackungsprozessen, in denen die Maschine die Kartons aufrichtet, befüllt und verschließt, sogenannte „offene Wellen“ zum Einsatz, das heißt Kartons mit offener Kartonkante. Die von MEGGLE verwendeten Kartons zeichnen sich dagegen durch eine umgeklappte Kante aus. Zu ihrer Herstellung wird der Zuschnitt maschinell in ein Faltaggregat eingelegt und mit Leim versehen; anschließend wird die Kante umgeklappt und festgeklebt. Wichtig bei der Entwicklung dieser Kartons war, dass sie trotz des sehr aufwändigen Facings maschinell verarbeitbar bleiben mussten. Puffer gleicht Produktionsschwankungen aus Eine weitere Besonderheit der Maschine ist ihr integrierter Puffer, der eine Speicherfunktion für überschüssige Butterbecher übernimmt. Wenn das Mischverhältnis nicht stimmt, weil die vorgeschaltete Abfüllanlage einzelne Becher aussortiert und infolgedessen zu wenige Becher von einer Sorte in die Verpackungsmaschine liefert, setzt der Pick-and-Place-Roboter die überschüssigen Becher in einen Puffer. Zugleich gibt er ein Signal an die vorgeschaltete Abfüllmaschine, dass diese die Abfüllung so steuert, dass das Verhältnis der Produktion korrigiert wird. Auf die im Puffer wartenden Becher greift der Roboter dann entsprechend zurück. Trotz Produktionsschwankungen kann so jederzeit das richtige Verhältnis aus gesalzener und ungesalzener Butter pro Verpackung eingehalten werden. Ermöglicht wird die Synchronisation zwischen den Maschinen und Komponenten durch die offene VMS-Steuerungsarchitektur. Sowohl der 2-Achs- , 3-Achs- und 4-Achs-Roboter als auch der Scanner der Schubert-Anlage kommunizieren in der gleichen Programmiersprache und sind deshalb miteinander kompatibel. Kein anderes Unternehmen bietet eine vergleichbare Verpackungsmaschinensteuerung. „Bei Anlagen von anderen Verpackungsmaschinenbauern stammt normalerweise der Roboter, die Kamera und die Peripherie jeweils von unterschiedlichen Herstellern“, erklärt Kanellos Tzinieris, Gebietsverkaufsleiter bei Schubert. „Wenn der Kunde Service benötigt, muss er sich im schlimmsten Fall mit allen diesen Firmen jeweils einzeln auseinandersetzen. Schubert bietet den Service für alle Module aus einer Hand.“ Je nach Wunsch der Kunden von MEGGLE fallen die Mischverhältnisse der gesalzenen und ungesalzenen Butterbecher in den Kartons unterschiedlich aus. Aktuell werden die Zusammensetzungen 75/25, 60/40 und 70/30 verwendet. Mit der Mischfunktion kann der Schubert-Sammelpacker besser umgehen als vergleichbare Maschinen von Mitbewerbern, da er mit dem von Schubert patentierten Gegenlaufprinzip ausgestattet ist. Die Produkte laufen dabei in entgegengesetzter Richtung durch die Maschine wie die Verpackung. Da immer ausreichend leere Transmodule verfügbar sind, um Produkte abzulegen, fallen keine Produkte hinten vom Band. Zugleich kommen am Produkteinlauf immer genügend Produkte, um die Produktgruppierungen auf den Transmodulen zu vervollständigen. Nur vollständig befüllte Transmodule fahren somit aus dem Vorgruppierungs-Bereich zum Beladen des Trays. Nicht nur bei den Mischverhältnissen, sondern auch bei den Becherformen sind der Vielfalt keine Grenzen gesetzt: Sie reichen von rund über rechteckig bis quadratisch mit einer Größe von bis zu 500 Gramm. Aktuell produziert MEGGLE Becher mit 125 Gramm oder 250 Gramm Inhalt. Die Anlage kann bis zu 200 Butterbecher pro Minute verpacken und hat einen Wirkungsgrad von über 97 %. „Flexibilität beim Sortenmix in Kombination mit verschiedenen Varianten der Verpackung war für diesen Kunden unumgänglich“, sagt Tzinieris. „Nur so kann die Anlage wirtschaftlich betrieben werden.“ Die MEGGLE AG ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden: „Von der Bauweise der Roboter bis zum einfachen Formatwechsel, von der Pufferfunktion bis hin zur offenen VMS-Steuerungsarchitektur ist diese Maschine den Angeboten von Wettbewerbern klar überlegen“, sagt Holger Kühner, technischer Leiter bei MEGGLE. „Die Maschine hat sich inzwischen auch in unserem Produktionsalltag bewährt. Schubert hat unsere Erwartungen in vielen Punkten noch übertroffen.“ Alle Fotos: Gerhard Schubert GmbH Die beiden Transmodulstrecken für die Bechergruppierung und den Transport der Kartonverpackung laufen in entgegengesetzten Richtungen durch die Maschine. 26 1 2016 | moproweb.de


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