QS: - Schädlingsbekämpfung – die neue DIN EN 16636

molkerei-industrie_01_2016

QS | mi Mehr Sicherheit bei der Dienstleistung Schädlingsbekämpfung? Die neue DIN EN 16636 Unser Autor: Thomas F. Voigt mcpcc@t-online.de Die neue Norm DIN EN 16636 richtet sich an alle professionellen sowie gewerbsmäßigen Anbieter der Dienstleistung Schädlingsbekämpfung und wurde auf europäischer Ebene ins Leben gerufen, um den europäischen Wirtschaftszweig der Schädlingsbekämpfung a) europaweit zu vereinheitlichen und b) zu gewährleisten, dass Auftraggeber, wie beispielsweise Lebensmittelbetriebe, mit dieser neuen DIN eine fachlich und sachlich fundierte, korrekte Dienstleistung beim Thema Schädlinge, Prophylaxe und Bekämpfung erwarten können. Der CEPA, dem europäischen Dachverband der Schädlingsbekämpfer, reichte die Norm alleine nicht aus und initiierte darüber hinaus eine Zertifizierung für Schädlingsbekämpfungsbetriebe auf Grundlage dieser Normvorgaben. Haben Molkereien jetzt damit automatisch ein Mehr an Sicherheit bei der Dienstleistung Schädlingsbekämpfung? Kritische Wertung Gesetzgeber und Standards verpflichten die Milchindustrie zur Prophylaxe. Das heißt, die Dienstleistung Schädlingsbekämpfung xx 1 2016 | moproweb.de muss heute von allen Lebensmittelbetrieben mehr oder wenig kontinuierlich, zumindest aber regelmäßig, in Anspruch genommen werden. Und auch das gute alte Bewertungsschema ist dahingeschmolzen, denn jetzt gilt es, Schädlinge im Vorfeld zu verhindern bzw. sie frühzeitig zu erkennen. Kein Wunder, dass sich die Verantwortlichen in den Molkereien immer wieder fragen, wie man diese Dienstleistung bewerten kann, denn die Folgerung: Es sind keine Schädlinge aufgetreten, also ist der Schädlingsbekämpfer gut, offenbarte sich oft als Trugschluss und kann vielfach mit Glücksspielen auf eine Stufe gestellt werden. In der Tat war und ist die Bewertung der Dienstleistung Schädlingsbekämpfung in der heutigen Zeit schwierig, zugleich aber in der gesamten Lebensmittelbranche ein extrem wichtiger Aspekt, denn Fehler, Mängel und Versäumnisse beim Thema Schädlinge, Prophylaxe und Bekämpfung sind fatal und können einem Unternehmen unter widrigen Umständen Image und Existenz kosten. Im ersten Ansatz orientierte man sich immer an der Ausbildung und stellte die Frage, besitzt der Schädlingsbekämpfer Sachkunde. Bei der Sachkunde für die Schädlingsbekämpfung gibt es viele Nuancen, die von einem Drei-Tages-Crash-Kurs, über mehrwöchige Lehrgänge bis hin zu einer Berufsausbildung mit drei Jahren Lehrzeit reichen. Crux bei allen diesen Sachkunden ist aus Autorensicht allerdings, dass diese Sachkunden vom Gesetzgeber nur dann gefordert werden, wenn Gefahrstoffe eingesetzt werden. Und eine Vielzahl der heute gängigen Schädlingsbekämpfungsmittel sind keine Gefahrstoffe, so dass sich ein Schädlingsbekämpfer völlig legal verhält, ohne Sachkunde tätig zu werden, wenn er keine Gefahrstoffe einsetzt. Wobei alle Molkereien gut beraten sind, nur solche Schädlingsbekämpfer in ihren Werken zuzulassen, die irgendeine Form der möglichen Sachkunden nachweisen können. Aber eine solche Sachkunde ist ein Ausbildungs und kein Qualifikationsnachweis. Vielfach in der Lebensmittelbranche auch als Bewertungskriterium angesehen, wurde eine Zertifizierung nach DIN ISO Normen, was aber nur belegt, dass das Managementsystem des zertifizierten Betriebs nach bestimmten Kriterien abläuft und nichts über 1 2016 | moproweb.de 31


molkerei-industrie_01_2016
To see the actual publication please follow the link above