Ausbildung: - Ausbildertagung 2015 in Kempten

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Profitieren Lebensmittelbetriebe von der neuen Norm? Ja, im Prinzip kann die Lebensmittelbranche von dieser neuen Norm profitieren, denn mit dieser Norm werden bei der Dienstleistung Schädlingsbekämpfung die Prozessabläufe sach- und fachgerecht standardisiert und klare Vorgaben zur Kompetenz von den Mitarbeitern in den Schädlingsbekämpfungsunternehmen verlangt, was Kriterien sind, die die Qualität der Dienstleistung nur verbessern können. Aber eine solche Norm ist Tagung der LVFZ stand im Zeichen der Pädagogik Ausbildertagung 2015 in Kempten Die LVFZ in zweijährigem Turnus veranstaltete Ausbildertagung fand im November statt (LVFZ) 1 2016 | moproweb.de 33 kein Gesetz und damit nicht zwingend vorgeschrieben, sondern vielmehr ein frei-williger Schritt des jeweiligen Schädlingsbekämpfers. Und ob sich nun eine solche Zertifizierung bei den Schädlingsbekämpfern in Deutschland überhaupt und wie schnell durchsetzt, ist im Moment noch eine völlig offene Frage. Aber selbst wenn sich Schädlingsbekämpfer nicht oder nur vereinzelt nach dieser Norm zertifizieren lassen, haben Lebensmittelbetriebe immer noch die Möglichkeit, diese Norm in den Dienstleistungsvertrag mit dem Schädlingsbekämpfer einzubinden, denn auch eine solche vertragliche Verpflichtung zwingt letztlich zur Umsetzung. Aber nicht umsonst heißt ein altes russisches Sprichwort: „Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist besser“, womit nach wie vor, ob mit oder ohne Zertifizierung, die Qualität der Dienstleistung Schädlingsbekämpfung am besten noch mit einem Audit eines neutralen Sachverständigen beurteilt werden kann. Da solche Audits auch vom IFS und BRC gefordert werden, haben Molkereien im Prinzip zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Die vom Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum für Molkereiwirtschaft Kempten (LVFZ) in zweijährigem Turnus veranstaltete Ausbildertagung fand im November 2015 statt. Schulleiter Dr. Valentin Sauerer stellte die aktuellen Schülerzahlen in der Aus- und Fortbildung dar. Eindringlich schilderte er anhand der Kurspläne, wie insbesondere die langanhaltend hohen Ausbildungszahlen bei den Milchtechnologen und -innen (aktuell 122 allein im ersten Ausbildungsjahr) das LVFZ personell und organisatorisch vor hohe Herausforderungen stelle. Auch die Studierendenzahlen bei den Molkereitechnikern und Molkereimeistern seien gut. Aus aktuellem Anlass folgten wichtige Informationen zur Beschäftigung und Ausbildung von Flüchtlingen und Asylbewerbern, die Dr. Rudolf Seidl, Leiter der Abteilung Berufliche Bildung an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft und Hans Etzler, der neue Leiter der Berufsschule III, ergänzten. Im Anschluss daran referierte Dr. Seidl über die Themen Nachteilsausgleich, Probezeit, Verkürzung der Ausbildungszeit und vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung. Abgerundet wurde dies durch allgemeine Hinweise von Gerhard Groß (LVFZ) zu den Tests in der Überbetrieblichen Ausbildung und den Abschlussprüfungen bei den Milchtechnologen. Im Mittelpunkt der Tagung standen die Ausführungen von Dr. Hubert Klingenberger aus München. Ausgehend von den Qualitätsanforderungen an die Ausbilder, die zusätzlich Erzieher, Lernbegleiter und Lernende sein müssen, spannte er inhaltlich den Bogen zu den Jugendlichen und der sensiblen Entwicklungsphase der Adoleszenz. Humorvoll und durch viele Beispiele veranschaulicht, stellt er die Probleme im Umgang mit jungen Auszubildenden dar und beleuchtete die Besonderheiten des Lernprozesses bei Heranwachsenden. „Erfolgreiche Ausbildung soll nachhaltig sein“, so der Referent. Um bei Auszubildenden neue Denkund Fühlmuster zu etablieren, brauche es neben Zeit, Erholungsphasen und viel Motivation, auch besondere Hilfsmittel und Fehlertoleranz. Nur so könne es gelingen, Sozial-, Fach- und Selbstkompetenz, sowie Methoden-, Feldkompetenz und auch ethische Kompetenzen zu vermitteln. Besonders ausführlich behandelte er die verschiedenen Unterweisungsformen, wobei vor allem Abwechslung innerhalb der Methoden und eine Reflexion der vermittelten Inhalte Schlüssel zum Erfolg seien. Ziel der Ausbildertagung war es, neben der aktuellen Information auch Themen zu behandeln, die für die praktische Arbeit der Ausbilder interessant sind. Dass dies gelungen ist, zeigte die Evaluierung am Ende der Veranstaltung. Die Ausbilder konnten wichtige Impulse in ihren Berufsalltag mitnehmen.


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