mi-Meinung: - Kommentar: Droht eines der härtesten Jahre? - Klartext: Milliarden geistiger Fehlzündungen

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Runde Tische bringen keinen Effekt, keiner kann den Markt noch steuern mi | mi-Meinung REDAKTION Gipfeltreffen, runde Tische oder wie man solche politischen Versammlungen sonst noch nennen mag, haben zumindest in Deutschland eines gemeinsam: sie werden in aller Regel immer erst dann einberufen, wenn es längst zu spät ist, wenn wie fast immer Reaktion statt Aktion herrscht. Auch der Milchmarkt macht da keinerlei Ausnahme. Auf dem letzten Herbsttreffen in Fulda gelang es den deutschen Landwirtschaftsministern ebenso wie zuletzt in Wiesbaden nicht, eine Lösung für die Preismisere im Milchmarkt zu finden. Bundesminister Schmidt hatte richtigerweise erklärt, dass es keinen Hebel gibt, den man einfach umlegt, damit der Markt sich wendet. Diese 2016 kommen sicher wieder Milliarden geistige Fehlzündungen 4 1 2016 | moproweb.de Droht eines der härtesten Jahre? Der politische Zwang zum falschen Handeln Es hätte nicht der Betrachtung der alleraktuellsten Politik in Deutschland oder in der EU oder in Sonst- Floskel vermochte aber nicht darüber hinweg zu täuschen, dass keine Konferenz bisher auch nur irgendwelche Ansätze für eine wie auch immer geartete Lösung des Problems verfallender Erlöse erarbeiten konnte. Stattdessen wird immer gefordert, dass sich Berlin auf EU-Ebene für eine – nie auch nur ansatzweise konkretisierte – Lösungsmethode einsetzen soll. Keiner, außer vielleicht dem BDM, glaubt, dass daraus etwas Positives erwachsen könnte. In Brüssel herrscht möglicherweise Verständnis für die Situation der Erzeuger, aber auch dort hat bislang noch niemand eine zündende Idee für eine Problemlösung geboren. Angesichts der Tatsache, dass die EU keine wirksamen Instrumente zur Marktsteuerung mehr besitzt, mag dies auch nicht verwundern. Realität ist indes, dass Brüssel kein Interesse daran hat, noch einmal so stark wie im letzten Jahrhundert in den Marktverlauf zu intervenieren. Die letzten Jahre der Quote zeigten dies ganz deutlich: selbst als man die Mengenregelung noch hatte, wurde sie nicht zur Reduzierung der Erzeugungsmengen genutzt, sondern trotz aller seit 2007 auftretenden zyklischen Preisschwankungen mit Blick auf das (gründlich misslungene) Soft Landing immer nur weiter ausgehöhlt. Insofern muss man sich fragen, was insbesondere ein ominöses Frühwarnsystem denn eigentlich bringen soll – wenn zwar vielleicht Alarm geschlagen wird, aber am Ende dann außer Dampfplaudern doch nichts unternommen werden kann. Vor diesem Hintergrund darf man von dem im Rahmen der Grünen Woche angesetzten Neujahrstreffen der Länderagrarminister getrost nichts außer den üblichen parteipolitischen Gemeinplätzen und vagen Absichtserklärungen erwarten. Parallel regiert der Markt, unbeeindruckt von aller Politik. Und er führt ein brutales Regiment. Seit mehr als 12 Monaten kennen die Milchpreise nur eine generelle Richtung. Ein Ende ist vorerst nicht abzusehen, nachdem eine frühere Prognose der Rabobank für eine Marktwende im zweiten Quartal des neuen Jahres längst Makulatur geworden ist. In neuseeländischen Bankerkreisen, die wegen der starken Exposition der dortigen Geldinstitute gegenüber der Milchbranche ganz genau hinsehen müssen, wird nun schon von einer Umkehr erst gegen Ende 2016 gesprochen. Sollte dies so eintreffen – keiner kann Garantien geben – dann würde sich die Auszahlung in Europa mit der allfälligen Verzögerung durch bestehende Lieferkontrakte erst im Sommer 2017 erholen. Wie es aussieht, muss sich die Branche auf eines der härtesten Jahre der letzten Dekaden einstellen, warnt Roland Soßna. wonistan bedurft, um zu dem Schluss zu kommen, dass Politik stets mehr Probleme schafft als löst. Und man kommt bei der Analyse dessen, was „da oben“ gemacht wird, zwangsweise auch zu der Erkenntnis, dass die Politik – beratungsresistent wie sie


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