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molkerei-industrie_04_2016

Der Erfolg von Akquisitionen wird in großen Teilen bereits im Vorfeld des Prozesses bestimmt • Ähnlich wie bei Kooperationen ist auch bei Akquisitionsvorhaben die Klarheit über Ziele, Chancen und Risiken Erfolgsfaktor Nr. 1 • Der kulturelle Fit und die Chemie mit dem Akquisitionstarget sowie die Steuerung dieser Themen im Integrationsprozess werden für gut ein Drittel des Akquisitionserfolgs verantwortlich gemacht • Der Einbindung externer Partner aber auch der eigenen Mitarbeiter wird für den Akquisitionserfolg eine geringere Hebelwirkung zugeschrieben 4 2016 | moproweb.de 35 Welche Faktoren waren für den Erfolg von Akquisitionen verantwortlich? Top Faktoren Klare Zieldefinition Klare Sicht auf Chancen und Risiken Kultureller Fit Professionelle Post Merger Integration Chemie mit der Gegenseite Externe Unterstützung in den wichtigsten Phasen Frühe Einbindung potentieller Finanzierungspartner Breite Einbindung eigener Mitarbeiter Erläuterung Nach ihren Erfahrungen und Plänen bezüglich Kooperationen und Akquisitionen lässt sich die Branche in Angreifer und Verteidiger unterscheiden Erfahrungen und Absichten bezüglich Kooperationen und Akquisitionen Quelle: MSG Research, Unternehmensbefragung Genug Chancen vorhanden Die angeblich geringe Anzahl verfügbarer Partner sowie deren fehlender Wille zu Kooperation oder Verkauf ist ein häufig genannter Grund für erfolglose Suche. Dies lässt sich bei genauerem Hinsehen jedoch nicht belegen. Sobald man den Blick über die bekannten Kernwettbewerber hinaus richtet und auf unterschiedlichen Wertschöpfungsstufen, angrenzenden Sparten oder im näheren europäischen Umfeld sucht, gilt für die meisten Bereiche der deutschen Nahrungsmittelindustrie: Es gibt genug Chancen – es gilt diese aufzuspüren und aktiv anzugehen. Denn eines hat sich in den Befragungen zum Thema Kooperationen und Akquisitionen schnell herausgestellt: In der Welt der Nahrungsmittelindustrie lässt sich zwischen Angreifern und Verteidigern unterscheiden. Während erstere gezielt Targets identifizieren und sich ergebende Chancen in einem stringenten Prozess nutzen, nehmen letztere eine eher passive und abwartende Rolle ein – mit dem Risiko früher oder später zu kapitulieren. Erläuterung • Die Angaben der Befragten über ihre Erfahrungen und Pläne hinsichtlich Kooperationen oder Übernahme lassen zwei Gruppen von Unternehmen erkennen • Unternehmen, die bereits Erfahrungen in der Zusammenarbeit und/oder Übernahme anderer Unternehmen gesammelt haben, zeigen deutlich aktivere Absichten auch für die Zukunft. Wir nennen diese Gruppe die „Angreifer“ • Hingegen verfügen die „Verteidiger“ bislang noch über wenig Erfahrungen auf diesem Gebiet, äußern sich aber auch zurückhalten über ihre Zukunftspläne 26 % 23 % 13 % 13 % 10 % 6 % 6 % 3 % „Verteidiger“ „Angreifer“ Erfahrung hoch Absicht gering Absicht hoch Erfahrung gering Quelle: Eigene Einschätzung der Befragungsteilnehmer; Daten beziehen sich auf Kooperationen und Akquisitionen


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