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molkerei_industrie_05_2016

mi | Technik/IT ne Prozesstechnologien, ohne die dieses vielfältige Produktsortiment nicht möglich wäre. Aber nicht nur die neueste Technik spielt für das Unternehmen eine bedeutende Rolle. Gerade Umwelt und Nachhaltigkeit dürfen bei Gropper trotz technologischem Fortschritt nicht leiden. So ist der nachhaltige Umgang mit natürlichen Ressourcen fest in den Unternehmensgrundsätzen verankert und es wird versucht, auf umweltschonende Produktionsprozesse zu achten. Doch auch Ansprüche an Leistung und Umweltschutz lassen sich nur mit besonderer Technik realisieren. Herausforderungen der Milchverarbeitung Bislang war dies nicht immer einfach. Ein kritischer Punkt lag in der kontinuierlichen Füllstanderfassung der Produktbehälter. Denn bisher nutzte die Molkerei Gropper einen Schwebekörper beziehungsweise Schwimmer. Allerdings brachen die Schweißnähte der Schwebekörper nach einer gewissen Zeit auf. Zudem führt der Schwebekörper den Nachteil mit sich, dass sich in dem schwer reinigbaren Spalt zwischen Schwebekörper und Führungsstab stückige Produkte festsetzen können. Diese beiden Probleme tauchen immer auf, wenn mit einem Schwebekörper gearbeitet wird. Jedoch war eine andere Sensorik, welche für diese sehr kleinen Produktbehälter passend wäre, schlichtweg nicht bezahlbar. So blieb bisher keine Alternative, als mit großer Regelmäßigkeit die Sonden austauschen. Auch bei der zweiten Linie der Molkerei traten Schwierigkeiten auf, allerdings anderer Art. Eine kapazitive Sonde, die im Einsatz war, hatte immer wieder das gleiche Temperaturproblem. In der Produktionsvorbereitung muss, bevor die Produktion starten kann, zuerst die Maschine sterilisiert werden. Bei diesem thermischen Vorgang entstehen die höchsten Temperaturen des gesamten Prozesses. Diese hohen Belastungen brachen die Isolation des isolierten Stabs und verursachten so einen Kurzschluss. Ärgerlich ist eine solche Beschädigung der Sonde beziehungsweise der daraus resultierende Ausfall deshalb, weil der Fehler im schlimmsten Fall erst dann bemerkt wird, wenn versucht wird, die Produktion anzufahren. Laut Berthold Burgmeier, Leiter Technik bei der Molkerei Gropper, liegt das Problem dabei nicht in dem eigentlichen Austausch der Sonde, sondern vielmehr in der Situation, in der sie ausgetauscht werden muss: „Die Sonde ist kein Bauteil, das ausgetauscht werden kann, ohne den sterilen Produktbereich zu öffnen. Die Maschine muss nochmals gereinigt und sterilisiert werden. Dies führt letztlich zu einer großen Verzögerung der Produktion.“ Innovativer Füllstandsensor von SICK: der LFP Allerdings schreitet die Technik voran und mittlerweile gibt es auch für diese Mängel die passenden Ansätze, die es ermöglichen, eine Sonde im laufenden Prozess auszutauschen. Elektronik und Messtechnik können entfernt werden während nur noch ein Edelstahlrohr im Behälter verbleibt. Sollte der Fehler jedoch bei anderen Komponenten liegen, verhindert selbst dieser Ansatz den Eingriff in den gesamten Prozess nicht. Dies war bei Gropper vornehmlich der Fall: ein defekter Schwebekörper oder Auswertekopf aufgrund der Temperaturbelastung, während das eigentliche Messelement unbeschädigt blieb. Die weitere Suche nach einer passenden Alternative mündete 2013 in die Zusammenarbeit mit der SICK AG. Für ein neues Produkt im Bereich der Füllstandmessung für Flüssigkeiten und Schüttgüter war SICK auf der Suche nach einem Partner, der den LFP in der Praxis testen sollte. Bis dahin konzentrierte sich die Zusammenarbeit von Gropper und SICK in erster Linie auf die Ersatzteilversorgung für die Laserabstandsmessung in den Lichtschranken, die in der Verpackungsmaschine verbaut sind. Für Gropper waren die Anforderungen an das neue Sensorsystem schnell klar: „Der Kopf muss möglichst klein sein wegen der begrenzten Einbauverhältnisse, auch der Sondenkopf, in dem die Auswerteelektronik sitzt. Er muss temperaturentkoppelt sein, weil wir die gesamte Füllmaschine heiß reinigen und insbesondere sehr heiß sterilisieren. Und die Prozessanbindung muss mikrobiologisch einwandfrei und hygienisch sauber sein.“ Zuverlässigkeit, Robustheit, Effizienz und Hygiene sollte die Sensorik von Gropper auf den neuesten Stand bringen. Hervorragende Leistung des LFP Nach nun fast drei Jahren sind heute bei Gropper fünf LFP-Sensoren von SICK eingesetzt. Berthold Burgmeiers Fazit ist eindeu- Glänzende Aussichten für die Füllstandmessung in Molkereien: der LFP (Foto: SICK) Vom Karton bis zum transportfertigen Tray leistet Gropper den gesamten Abfüllprozess für verschiedene Getränke und Milchprodukte (Foto: SICK) 8 5 2016 | moproweb.de


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