KOMPAKT - Billa: Mengenrabatt mal anders - EU: Hilfspaket für die Milchwirtschaft - Frankreich: Milchprodukte mit „Heimatgefühl“ - Kurznachrichten

Milch-Marketing_08_2016

❚ KOMPAKT w w w. m o p r o w e b . d e Billa, Österreich 6 08/16 · milch -marketing.de Mengenrabatt So geht’s auch. Wer mehr kauft, zahlt einen niedrigeren Kilopreis. Günstige Preise ziehen bekanntlich immer (noch). Davon macht auch die Käse-Bedienungsabteilung eines österreichischen Billa-Marktes im Bundesland Tirol Gebrauch. Wer nämlich hier seine Mengen beim Einkauf eines Goudas an der Theke etwas großzügiger bemisst und mindestens 250 g kauft, darf sich über einen 20 Cent pro Kilo günstigeren Preis freuen. Klingt nach einer etwas intelligenteren Form von Aktionitis, die nicht gleich den ganzen Artikel „billig“ macht und trotzdem den Absatz fördert. Preisaktionen kann man auch durchführen, ohne gleich die Wertigkeit eines Artikels komplett zu zerstören, wie hier am Beispiel eines Goudas zu sehen Frankreich Milcherzeugnisse mit „Heimatgefühl“ In Brüssel wurde kürzlich eine Regelung Frankreichs abgesegnet, die eine Kennzeichnung der Herkunft der verwendeten Milch vorschreibt. Dazu erklärt die European Dairy Association (EDA), dass die französische Idee für eine solche Regelung sich wie ein Virus verbreiten könnte. Neben Italien, das bereits ebenfalls eine Kennzeichnungsverordnung entworfen habe, würden sich auch Nachahmer in weiteren Ländern finden. Dies bedeute das Ende des EU-Binnenmarktes und einen Worst-Case für die EU, erklärt EDA-Generalsekretär Alexander Anton. In der EU gebe es speziell in Grenzrandlagen zahlreiche Molkereien, die Rohstoff aus bis zu fünf Ländern sammeln und daraus Molkereiprodukte herstellen. Die Kennzeichnungspflicht führe zudem zu höheren Kosten, was Auswirkungen auf alle Stufen der Kette haben werde, meinte Anton weiter. Frankreich führt die neue Regelung testweise ein, ohne allerdings zu erklären, was Zweck und Ziel dieses Tests sind und wie sein Erfolg gemessen werden soll. Milchpreiskrise Appell für freiwillige Mengenreduzierung Agrarkommissar Phil Hogan hat kürzlich ein weiteres Hilfspaket mit einem Volumen von 500 Mio. Euro angekündigt. 150 Mio. Euro aus diesem Topf sind für die freiwillige Reduzierung der Milchanlieferung aller EU-Mitgliedsländer vorgesehen. Die restlichen 350 Mio. Euro sind für die Aufstockung nationaler Maßnahmen gedacht. Für Deutschland sind insgesamt knapp 58 Mio. Euro vorgesehen. Darüber hinaus wird die Intervention bzw. private Lagerhaltung von Magermilchpulver (MMP) verlängert. Die Höchstmenge für die MMP-Einlagerung bleibt bis Dezember erst einmal konstant, die Regelung wird aber bis Ende Februar 2017 fortgeschrieben. Währenddessen geben immer mehr Milchlandwirte wegen zu geringer Ertragsaussichten auf. Die Zahl der Betriebe mit Milchkühen sank Anfang Mai um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zu diesem Zeitpunkt besaßen noch 71.302 Betriebe Milchkühe. Das waren 3.460 Betriebe weniger als noch ein Jahr zuvor. Allerdings sank im gleichen Zeitraum die Zahl der Milchkühe „nur“ um 0,3 Prozent auf 4,27 Mio. Molkereien haben Surrogate im Fokus Die Marktforscher bei Frost & Sullivan gehen davon aus, dass sich zukünftig auch Molkereien mit Milchersatzprodukten beschäftigen werden. Dies, so das Beratungsunternehmen, um das generell schwache Wachstum bei den Molkereiprodukten wirtschaftlich aufzufangen. In den USA verzeichnen derartige Ersatzprodukte bereits Wachstumsraten von bis zu 15 Prozent. Mehr Geld für Weidemilch Cono Kaasmakers, Hersteller des niederländischen Premiumkäses Beemster, erhöht die Weideprämie für seine Milchliefanten. Ab dem nächsten Jahr erhalten die Milchbauern zwei Eurocent pro geliefertem Kilogramm Weidemilch statt bisher einen Eurocent. Mit dieser Maßnahme will Cono Kaasmakers seine Position als Vorläufer in der Milchwirtschaft speziell beim Weidegang und beim Thema Nachhaltigkeit unterstreichen. Veganer „Käse“ ist kein Käse Die Siebte Zivilkammer des Landgerichts Trier untersagte jetzt in einem Urteil einem auf vegetarische und vegane Kost spezialisierten Hersteller aus der Eifel, einige seiner Produkte unter der Bezeichnung „Käse“ zu vermarkten (AZ 7 HK O 41/15). Hier werde gegen Europäisches Recht verstoßen, nach dem die Bezeichnung Käse tierischen Milcherzeugnissen vorbehalten sei, so die Richter in ihrem Urteil. OLG Wien: Oikos ist irreführend Der österreichische Verein für Konsumenteninformation (VKI) hatte gegen Danone geklagt und kürzlich vor dem Oberlandesgericht Wien Recht bekommen. Die Aufmachung von „Oikos Greek“ sei irreführend, hatte das OLG in Wien entschieden. Laut VKI erwecke „Oikos Greek“ von Danone in mehrfacher Hinsicht den Eindruck, dass das Produkt aus Griechenland kommt. So ist die Verpackung weiß-blau gehalten, es sind antike Säulen abgebildet und der Produktname ist in einer griechisch anmutenden Schrift aufgedruckt. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Was früher die Quote erledigte, wird jetzt aus Steuermitteln gestützt. Das Überschussproblem ist damit längst nicht gelöst. Woher kommt die Milch? Frankreich möchte, ebenso wie zunächst auch Italien, seinen Einwohnern gerne mehr Heimatgefühl beim Kauf von Milchprodukten vermitteln. Foto: © Thibault Renard - Fotolia.com Foto: © countrypixel - Fotolia.com


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