Losgröße, Linieneffizienz und Stückkosten von Abfüllmaschinen, Teil 2

molkerei-industrie_04_2017

mi | Verpackung Losgröße, Linien- effizienz und Stückkosten von Abfüllmaschinen Teil 2: Linieneffizienz und Stückkosten auf der Basis von Modellrechnungen Unser Autor: Prof. Heinrich Wietbrauk, Hochschule Hannover Basierend auf den Grundlagen, die die Kollegen Hennig und Weiß im März-Heft der molkerei-industrie gelegt haben, werden nachfolgend die dramatischen Auswirkungen der Losgröße auf die Linieneffizienz und Stückkosten von Abfüllmaschinen beschrieben. Die praxisnahen Modellrechnungen beziehen sich auf eine Füll- und Verschließmaschine für Joghurt mit einer Nennleistung von 20.000 vorgefertigten Bechern je Stunde. Diese Maschine ist eingebettet in eine Linie mit Becherpacker inkl. Kartonaufrichter und Palettierer. Im eingeschwungenen Zustand haben sie eine Linienverfügbarkeit von 90 %. Tabelle 1: Berechnung der Linienverfügbarkeit für 10.000 E/Los 38 4 2017 | moproweb.de Für die weiteren Betrachtungen, wie sich die Linienverfügbarkeit in Abhängigkeit von der Losgröße verändert, wird der Abfüllprozess in Phasen gegliedert. In der Tab. 1 sind die relevanten Zeitverbräuche für das Anfahren, Einlaufen, Abfüllen und Ausschieben dargestellt. Die Zeit für die Phase Abfüllen ergibt sich aus der Menge von 5.000 E, die im eingeschwungenen Zustand gefertigt wird. Die übrigen Mengen verteilen sich auf die restlichen Phasen, in denen die Linienverfügbarkeit kontinuierlich zunimmt bis sie einen stabilen Zustand in der Phase der Abfüllung erreicht. Insgesamt wird so für ein 10.000er Los eine Linienverfügbarkeit von lediglich 49 % erreicht. In der Tab. 2 wird dargestellt, wie sich die Linienverfügbarkeit in Abhängigkeit von der Losgröße verändert. Bei einem 100.000er Los steigt sie auf immerhin 83  % an. Bei noch größeren Losen ist eine Annäherung an den Maximalwert von 90  % zu prognostizieren. Im umgekehrten Fall sinkt die Linienverfügbarkeit bei der Herstellung von einer Palette Joghurt auf unter 20 %, wobei die Rüstzeiten noch nicht einmal berücksichtigt sind. Bei der folgenden Kostenbetrachtung geht es um die Systemkosten eines Loses, d. h. es werden die Mehrverbräuche an Zeit und Material betrachtet, die mit dem Los verknüpft sind. Nicht in die Kostenbetrachtung einbezogen sind also die eigentlichen Abfüllkosten des Produktes. Phasen: Anfahren Einlaufen Abfüllen Ausschieben insg. Zeit (min) 5 5 5 5 11 5 5 41 Linienverfügbarkeit (%) 10 30 50 70 90 90 30 10 49 Qualitätsmenge in E 250 750 1.250 1.750 5.000 750 250 10.000


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