Markt/Ökonomie: - Rohstoffintensität und Marktvolatilität

molkerei-industrie_04_2017

mi | Markt/Ökonomie Rohstoffintensität und Marktvolatilität Risiko- und Rohstoffmanagement sind Zukunftsthemen der Molkereibranche Kaufmännisch betrachtet ist der Rohstoff Milch der Hauptkostenfaktor 64 4 2017 | moproweb.de für Molkereien. Zugegeben: Mal ist er im Überfluss vorhanden – manchmal jedoch mangelt es an verfügbarer Rohmilch. Dies ist zeitlich wie regional sehr unterschiedlich. Die Kunst der Molkerei ist es, bei dem schwankenden Angebot die jeweils höchste Wertschöpfung zu erzielen. Immer in Abhängigkeit von der Verwertungsrichtung und den Kontraktlaufzeiten. Die Preise für Milch- und Milchprodukte schwanken jedoch nicht nur aufgrund der – mittlerweile weltweiten – Angebots- und Nachfragesituationen, sondern auch durch den Rückzug der staatlichen Regulierung und Wechselkursentwicklungen. Warentermingeschäfte als Teil eines aktiven Risikomanagements In Preisschwankungen stecken Chancen, jedoch auch Risiken. Ein wichtiges Ziel ist es daher, ein hohes Maß an Kalkulationssicherheit zu erlangen. Dieses Interesse sollte sowohl Milcherzeuger als auch Milchverarbeiter entlang der Wertschöpfungskette einen. Jedoch ist es nicht immer möglich, durch physische Kontrakte eine ausreichende Preissicherung und somit Kalkulationssicherheit zu erreichen. Diese Lücke kann mittlerweile durch den geschickten Einsatz von Warenterminkontrakten geschlossen werden. Dr. Henning Brand-Saßen, Spezialist für Agrar- und Ernährungswirtschaft bei der BLB, nennt ein einfaches Beispiel aus dem Produktverkauf: „Bei Magermilchpulver werden häufig langfristige Verträge mit festen Preisen abgeschlossen. Dies kann gerade in einer Niedrigpreisphase ein Risiko darstellen. An eventuellen Preisanstiegen kann mit diesen fixierten Mengen nicht mehr teilgenommen werden.“ Neben der Absicherung können sich durch Warenterminkontrakte auch erweiterte Vermarktungsmöglichkeiten ergeben. Dies sind zwei wichtige Gründe, weshalb sich die Milchbranche momentan intensiv mit den Instrumenten der Börse beschäftigt. Momentanes Motto: Learning by Doing „Viele Unternehmen sind bereits aktiv geworden“, weiß Hella Otten, Spezialistin für Risikomanagement Agrar bei der BLB. „Sie haben sich ein Konto angelegt, um erste Erfahrungen auf dem Markt mit Warentermingeschäften zu sammeln. Learning by doing – dabei stehen wir unseren Kunden gerne beratend zur Seite.“ Beispielsweise sei es wichtig, das Hedging auf die indivi- Bei Warentermingeschäften muss das Hedging auf die individuellen Verwertungsrichtungen und Kontraktlaufzeiten abgestimmt sein (Foto: 279photo Studio/ Shutterstock.com)


molkerei-industrie_04_2017
To see the actual publication please follow the link above